Kreis Mettmann. . „Kein Abschluss ohne Anschluss“: Zu dem Programm gehört auch die Berufsfelderkundung. Firmen jeder Größe und Branche werden gesucht.

An drei Tagen drei unterschiedliche Berufsfelder kennenlernen. Diese Chance zum Reinschnuppern haben Jahr für Jahr kreisweit mehr als 3000 Mädchen und Jungen, die im passenden Alter und gerade in der siebten oder achten Klasse egal welcher Schulform sind, dank des Projektes Berufsfelderkundung. „Es könnte dafür in der Wirtschaft gerne mehr Angebote geben“, sagt Gabriele Riedl. Gerade in der Region Niederberg, so die Abteilungsleiterin des Regionalen Bildungsbüros (Kreis Mettmann/Amt für Schule und Bildung) weiter, seien Angebote bislang eher noch rar gesät. Mit Blick auf manche mittelständische und kleinere Firmen fügt Riedl hinzu: „Ich glaube, dass die Mühe haben, sich was zu überlegen. Das muss aber gar nicht so anspruchsvoll sein und ist eigentlich auch kein großer Aufwand“, versucht sie etwaige Sorgen zu zerstreuen.

Keine Warteschleifen aus purer Verlegenheit

Die alljährlichen Berufsfelderkundungstage gibt es jetzt schon seit 2013. Sie sind allerdings keine isolierte Angelegenheit, sondern ein Baustein des NRW-weiten Programms „Kein Abschluss ohne Anschluss“. Einen Schritt zuvor durchlaufen die Kinder zum Auftakt eine so genannte Potenzialanlayse, um ihre individuellen Stärken und Kompetenzen zu erkennen. Die Idee hinter dem Programm sei zunächst einmal die, einen Schulabschluss – egal auf welchem Niveau – zu machen und anschließend nicht bloß aus purer Verlegenheit irgendwelche Warteschleifen zu drehen, erläutert Gabriele Riedl: „Im Idealfall hat man mit dem Schulabschluss seinen Vertrag in der Tasche.“

Neue Aktionszeiträume stehen bereits fest

In der Kreisverwaltung betreut Rebekka Zink das Projekt inhaltlich und ihre Kollegin Susanne Heinrich macht den technischen Support, kümmert sich also etwa um die Webseite. Die nächsten Erkundungstage – das steht schon jetzt fest – laufen in der ersten April-Woche kommenden Jahres; der Buchungszeitraum geht vom 15. Februar bis zum 31. März.

Nicht nur das Abi macht glücklich

Anbietende Firmen können allerdings bereits nach dem Ende dieser Sommerferien ihre Plätze einstellen. Das Regionale Bildungsbüro arbeitet eng mit IHK, Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaft zusammen, die mitunter auch Firmen und Betriebe akquirieren. Zurzeit sind etwa 120 mit im Boot. „Wir fänden es auch schön, wenn z. B. Rechtsanwälte, Apotheken und Gastronomen mitmachen würden“, sagt Gabriele Riedl. Gebraucht würden Unternehmen jeder Größe und Branche, um Schülern diese Chance der Begleitung und des Ausprobierens bieten und die ganze Bandbreite der Arbeitswelt im Kreis Mettmann zeigen zu können. Damit nicht genug: „Wir wollen auch ein bisschen gegensteuern, dass nur das Abi allein glücklich macht.“

Eine Hand wäscht die andere

Es gehe prinzipiell nicht darum, einen Beruf im Detail kennenzulernen, sondern Tätigkeiten, die für das Berufsfeld charakteristisch seien. Ein Erkundungstag solle mindestens sechs Stunden umfassen. Bei der Gestaltung seien die Firmen völlig frei, könnten vor allem auch selbst entscheiden, wo sie Jugendliche motivieren und mögliche Fachkräfte von morgen für sich begeistern wollten. Das Ganze nach dem Motto „Interesse wecken, Perspektiven aufzeigen, Talente entdecken“. So könnten erste Kontakte zwischen Betrieben und potenziellen Auszubildenden entstehen: „Eine Hand wäscht die andere.“

>>>FIRMEN UND SCHÜLER FINDEN EINANDER IM PORTAL<<<

  • Auf www.berufsfelderkundung-me.de stellt der Kreis Mettmann ein Buchungsportal bereit, mit dem Schüler und Unterneh men schnell und unbürokratisch zusammenkommen können. Dort können sich Betriebe registrieren und ihr Angebot zur Berufsfelderkundung und die Zahl der zur Verfügung stehenden Plätze einstellen. Firmen können ihre Plät ze aber auch per E-Mail an bildungsbuero@kreis-mettmann.de melden.
  • Auf der Homepage der Kom munalen Koordinierungsstelle (www.koko-me.de ) findet sich darüber hinaus ein Video-Clip. Er gibt Eindrücke eines Berufsfelderkundungstages in den Unternehmen MEG Präzisionszerspanung (Langenfeld), Schukat Eletronic Vertrieb (Monheim) und Tünkers Maschinenbau (Ratingen) und lässt u. a. Firmenvertre ter und Schüler zu Wort kommen. Weitere Impressionen liefert ein Video-Clip der IHK.