Auch im Kreis Mettmann wird nicht mehr genug Lebenssaft zur Verfügung gestellt. Viele Auflagen schrecken potenzielle Spender ab

Zwar veranstaltet der „Blutspendedienst West“ des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) jedes Jahr fast 11 000 Spendetermine. Doch trotz dieser Zahl gibt es einen katastrophalen Mangel an Blutspendern.

So erklärt der Sprecher des Blutspendedienstes West, Stephan Küpper: „Im Jahr 2917 hatte der Kreis Mettmann 1198 Spender. Dieses Jahr, bis Ende Juli, kommen wir auf 608 Spender. Zur gleichen Zeit brauchen wir für ganz NRW jeden Tag aber fast 3000 Blutkonserven, das heißt 3000 Spender. “

Einige Auflagen sind vor der Blutspende zu erfüllen

Und die Tendenz geht nach unten: Es sei schwieriger geworden, neue Menschen zur Spende des Lebenssaftes zu ermutigen, schildert Küpper weiter. Die Blutspende unterliege zudem vielen Auflagen: „Man darf beispielsweise kein Blut spenden, wenn der Blutdruck nicht stimmt, wenn man eine Erkältung hat, zu leicht ist, ein frisches Tattoo hat oder in einem Gefährdungsland war. Die Liste könnte ich auch fortführen.“ So würden 13 Prozent der potenziellen Spender ohne Blutspende wieder nach Hause geschickt. Wer einmal abgewiesen wurde, sei noch schwieriger zu motivieren, erneut zur Blutspende zu kommen”, sagt Stephan Küpper.

Zur Blutspende braucht es nur einen kleinen Pieks.
Zur Blutspende braucht es nur einen kleinen Pieks. © Heinz-Werner Rieck

Am meisten wird das Blut zur Krebstherapie verwendet

Fabian Schmidt aus Velbert hat schon mehrmals Blut gespendet. Er weiß genau, wie wichtig es für jemanden sein kann: „Als Kind hatte ich einen schweren Verkehrsunfall. Bei einem Schädelbruch verlor ich viel Blut durch Nase und Ohren, so dass ich mit sieben Jahren schon eine Bluttransfusion erhalten musste“, berichtet er.

Am meisten werden Blutpräparate heutzutage in der Krebstherapie verwendet. Auch oft und ganz plötzlich brauchen Menschen Bluttransfusionen nach einem Unfall. Am häufigsten gefragt ist das Blut der Gruppen 0. Diese Blutgruppe ist universell einsatzbar und hilft Patienten aller Gruppen.

Fabian Schmidt weiß: „Mein Blut kann Leben retten“

Auch Fabian Schmidt weiß, wovon die Rede ist: „Da ich die Blutgruppe 0 habe, wurde ich während meiner Dienstzeit als Soldat häufiger zur Blutspende eingeladen. Und immer habe ich das gerne gemacht, weil ich wusste, dass mein Blut kann Leben retten”, meint er.

Um Blut zu spenden, muss man mindestens 18 Jahre alt sein und einen gültigen Personalausweis dabei haben. Und was am wichtigsten ist – gesund sein. Innerhalb eines Jahres dürfen Frauen vier Mal und Männer sechs Mal Blut spenden. Zwischen zwei Blutspendeterminen müssen 56 Tage liegen.

>>>NÄCHSTE BLUTSPENDE IN VELBERT

  • Besonders in den Ferienzeiten hat der DRK-Blutspendedienst West große Probleme, an Blutspenden zu kommen. Wer sich nun spontan entscheidet, seinen oder ihren Lebenssaft zu spenden und so anderen Menschen zu helfen, hat dazu an diesem Mittwoch, 18. Juli, in Velbert Gelegenheit.
  • So ist das Team vom Blutspendedienst West von 10.30 bis 19 Uhr bei der ev.-freikirchlichen Gemeinde, Hofstraße 14, zu Gast.



  • Blut spenden können gesunde Menschen ab dem 18. Geburtstag. Neuspender sollten nicht älter als 68 Jahre sein.