Langenberg. . Das ganze Wochenende über ging es hoch her. „Langenberg kulturinarisch“ lockte das Publikum. Es wurde gefeiert bis in den frühen Morgen

Die „Bombe“ platzte gegen 22 Uhr auf dem kleinen Platz vor Alt-Langenberg bei „Langenberg kulturinarisch“. Bis dahin hatten die „Dirty little Crocodiles“ ein ordentliches, witziges Rockrepertoire abgeliefert.

Die vier Musiker beherrschten ihre Instrumente perfekt, ließen in Soli ihre technischen Möglichkeiten aufblitzen. Die Zuhörer saßen und standen die Hellerstraße hoch, saßen auf der Hellertreppe und hörten bis zur Watelen zu.

Mit Petticoat und Tabletts

Die vielen Helferinnen im Stil der ersten Rock-Jahrzehnte mit Petticoat und Ausschnitt huschten zwischen den Tischen hin und her. Auf ihren Tabletts wie damals viel Pommes und Cola. Nun saßen viele „auf ihre alten Tage“ vor den Crocodiles und hörten sich deren neue Interpretationen der guten alten Hits an. Angesichts dieser Zuhörer konnte sich der Wirt Arndt Schiller sicher sein, dass auch ein Bill Haley-Hit die Zuhörer nicht dazu bringen würde, wie damals in den 50-er-Jahren eine ganze Hallen-Bestuhlung zu zerlegen. Nein, jene einstmals wilde Generation ist grau geworden, wippte unter dem Tisch mit den Füßen und zeigte so dezent seine Begeisterung.

Das Publikum bei „Langenberg kulturinarisch“ hatte mächtig Spaß bei den Aufführungen in der Altstadt.
Das Publikum bei „Langenberg kulturinarisch“ hatte mächtig Spaß bei den Aufführungen in der Altstadt. © Ulrich Bangert

Nidi rockte los

Aber zurück zur „Explosion“: Die Crocodiles hatten sich gerade im Blues eingerichtet, da baten sie den „guten Freund Nidi“, Bernd Niederheide aus Wuppertal, mitzumachen. Der Mann, der sich schon bei der Eröffnung des Cafés „Coco“ an der Alten Kirche warm gespielt hatte, nahm das kleinste Instrument an sich. Erst fing es ganz leise an. Aber dann explodierte Niederheide in den Blues, improvisierte und entlockte seinem Instrument Töne und Akkorde, die man nicht für möglich gehalten hatte. Er vor allem sorgte für einen Höhepunkt gleich zu Beginn der „kulturinarisch“ Wochen – ungeplant, improvisiert und großartig.

Rockgerät beschallte den Kirchplatz

Eher beschaulich ließ es das „Rockgerät“ am Samstagabend vor dem Restaurant „Am Pütt“ angehen. Folk und Rockballaden auf zwei Gitarren und natürlich das Rockgerät – eine mit dem Fuß bediente Pauke als Schlagzeug-Ersatz. Geradezu überfüllt die Tische vor dem Restaurant, auch die vielen Sitzplätze vor dem Rosenkeller, die auch von den Mitarbeiterinnen des „Pütt“ bedient wurden. Und das Rockgerät beschallte natürlich den Kirchplatz. Zum „Jailhouse Rock“ schluckten die Gäste vor Angelo ihr Eis, tranken am „Alten Markt“ ihr Bier, schlürften Wein.

Bis zum Trödelmarkt

Die Turmuhr der Alten Kirsche schlug zehn, da mühten sich die beiden Musiker um ein Ende ihres Konzerts. Vergeblich. Es begann die lange Stunde der Zugaben, die dauerte, als die ersten auswärtigen Teilnehmer des Trödelmarkts am Sonntag eintrafen.

Dieser Trödelmarkt belegte an dem sonnigen Sonntag den Kirchplatz, dicht an dicht. Da war es angenehm, dass Kapellmeister Peter Hillmann am Flügel von AlldieKunst eine entspannte Kaffeehaus-Atmosphäre schaffte. Mit deutschen Volksliedern und Musical- und Operetten-Melodien begleitete er gekonnt die Gespräche über die Ausstellung in AlldieKunst und die Käufe auf dem Trödelmarkt.