Nach fast zwei Jahrzehnten trat die Band wieder in Heiligenhaus auf und begeisterte alte und neue Fans. Stimmung erinnerte ein wenig an Woodstock
Fans können treu sein – in diesem speziellen Fall haben sie 17 Jahre gewartet, bis „Halber Liter“ wieder zu einem Auftritt nach Heiligenhaus kamen. Und dann waren sie alle wieder da: Beim Open-Air-Cover-Rock im Heljensbad trafen sich viele alte Bekannte.
Mit Picknickdecken und Campingsesseln
Es hatte viel von Festival: Einmal am Einlass vorbei, dessen Organisation die Demonic Heads übernommen hatten, fanden sich die Besucher zwischen Liegestühlen, Picknickdecken und Campingsesseln wieder. Gemütlich hatten es sich die Musikfreunde gemacht, Decken mitgebracht und zeitig die besten Plätze vor der Bühne besetzt. Dazu kamen die Verpflegungsstände; mit Bier, Weißwein und Pommes stand einer großen Feier an einem lauen Sommerabend nichts mehr im Wege.
1500 lauschten den Bands
„Wir denken, dass wir ungefähr 1500 Leute hier haben“, zählte Badleiter Holger Brembeck. „Der Vorverkauf ist heute noch einmal durch die Decke gegangen.“ Ansonsten fällt ihm nur ein Wort ein: „Wahnsinn. Was hier passiert, ist der absolute Wahnsinn!“ Denn die Stimmung war von Beginn an super; „Recycler“ mit Frontfrau Kerstin Ringel heizten den Besuchern richtig ein, es gab Schlager und viel Rock zu hören und auch „einen Schmusesong, versprochen. Mögt Ihr die Cranberries?“ Die Besucher mochten. Tanzten. Wippten. Quatschten. Und feierten friedlich auf der Riesenparty, die Stadtwerke und Heljensbad mit vielen Helfern und Freunden organisiert hatten, „und die Ordnungsbehörde hat’s genehmigt“, so Kerstin Ringel mit einem Augenzwinkern. Mit einem „Erkennt Ihr mich noch?“ trat dann Sänger Michael Grimm mit den anderen von Halber Liter auf die Bühne.
Alte Zeiten
„Ihr glaubt gar nicht, wie wir uns freuen heute hier zu sein!“ Die Freude war eindeutig auf beiden Seiten und die Fans knüpften stimmungsmäßig an alte Zeiten an. „Früher war der Nassenkamp unsere Stammkneipe, daher kennen wir auch „Halber Liter“, die haben da häufig gespielt“, erinnert sich Besucherin Claudia. Und die, die die Band nicht kennen, sind hier, um sich diese Gelegenheit nicht entgehen zu lassen. Mit „So lonely“ startete die Coverband in einen langen Abend; Klassiker wie „Flieger, grüß mir die Sonne“, „Highway to hell“ und „Sauerland“ folgten. Es wurde mitgesungen, gefeiert, kurz: Die Post ging ab. Gegen halb zwölf war Schluss – und Heiligenhaus Woodstock ein Stückchen näher gekommen.