Langenberg. . Grundschüler haben im ersten Halbjahr Senioren im Haus Meyberg besucht. Das Projekt fand so viel Anklang, dass es fortgesetzt werden soll.
Rosemarie Döhne strahlt, wenn sie vom Besuch der Grundschüler erzählt. Sie sitzt gemütlich in einem Sessel in ihrem Zimmer im Haus Meyberg. „Ich habe nur den besten Eindruck von den Kindern“, erzählt sie. Und besonders Katharina hat sie in ihr Herz geschlossen. Ein Foto von den beiden liegt gut geschützt durch eine Plastikfolie auf der Kommode.
An mehreren Terminen waren die Viertklässler der Max-und-Moritz-Schule zu Besuch in der Seniorenresidenz – zu Fuß: „Die sind freitags über die Klippe zu uns gewandert“, erzählt Andrea Wissemann, Leiterin von Haus Meyberg. „Und mittags wieder zurück.“ Das Projekt sei relativ spontan entstanden, sagt Andrea Wissemann: „Das Stadtteilbüro hat kurz vor Weihnachten 2017 angefragt, ob wir Interesse hätten. Wir haben zugesagt und schon im Januar ging es los.“
Rallye durch die Einrichtung
Beim ersten Treffen sollten die Kinder erst einmal das Haus kennen lernen. Mit einem Fragebogen in der Hand ging es kreuz und quer durch die Einrichtung – auch zu Rosemarie Döhne: „Ich war überrascht, aber die Kinder waren ganz gesittet, nicht so hauruck“, erinnert sie sich. Besonders begeistert sind die Kleinen von ihrem Setzkasten und den Teddys: „Die haben ganz lieb gefragt, ob sie ein Foto machen dürfen.“ Außerdem probieren die Kinder Hilfsmittel aus, erzählt Karin Engelen vom Sozialen Dienst in Haus Meyberg: „So einen Badewannen-Lifter kennen die ja gar nicht.“
Weitere Termine folgen: Mal basteln die Kinder gemeinsam mit den Senioren, mal machen sie Gymnastik, mal steht ein Trommelworkshop an. Zwischen Bewohnern und Kindern entstehen Bindungen, berichtet Karin Engelen: „Beim letzten Besuch haben die Kinder direkt gefragt, ob sie bestimmte Bewohner von ihren Zimmern abholen dürften.“ Durften sie: „Ein schöner Anblick, wie die gemeinsam die Treppe runter kamen.“ Die Bewohner sind begeistert. Doch nun, mit Schuljahresende, ist das Projekt erst einmal vorbei.
Interessante Zusammensetzung
Erst einmal, denn: „Wir wollen weitermachen“, sagen Andrea Wissemann und Karin Engelen unisono. Die Gespräche mit Alexandra Pitschke, der Rektorin der Max-und-Moritz-Schule, laufen schon. „Nach den Sommerferien gibt es ja eine neue vierte Klasse.“ Allerdings ist die Zusammensetzung interessant – denn in der Klasse werden lediglich drei Mädchen sein. „Vielleicht müssen wir dann unser Programm etwas anpassen“, sagt Andrea Wissemann. Denn ob „die Jungs unbedingt Luftballon-Gymnastik mitmachen, das weiß ich nicht“, sagt sie lachend.
Rosemarie Döhne jedenfalls ist froh, dass nach den großen Ferien wieder Grundschülerinnen und Grundschüler zu Besuch kommen sollen. „Das war einfach wunderschön. Die Kinder waren so mit Eifer bei der Sache. Von mir aus könne das immer so weiter gehen.“