Tönisheide. . Hochsaison hat er in der Weihnachtszeit, aber auch jetzt gibt es viel zu tun: Der Posaunenchor CVJM Tönisheide probt jeden Woche mit Vergnügen.

Wer spielen will, muss klatschen können. „Mir tun schon die Hände weh“, mault ein Herr mittleren Alters. Aber geschwächelt wird hier nicht. „Noch ein Viertel dazu“, ruft Volker Zimmermann im Gemeindehaus fröhlich in die Runde und klatscht den Takt kurz vor. Der Vorsitzende des CVJM Posaunenchor Tönisheide weiß: Rhythmus-Übungen können nicht schaden – auch nicht bei geübten Musikern.

Durch Musik einfacher Kontakte knüpfen

Den Takt sicher zu halten, das sei einfach immens wichtig. Egal, ob beim „Lobet den Herren“ jetzt kommenden Sonntag beim Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Tönisheide oder einen Tag später im Seniorenheim Burgfeld. „Da spielen wir Sachen, an die sich die Leute erinnern, vielleicht dann sogar mitsingen“, sagt Magdalene (55). Wie etwa den „Jäger aus Kurpfalz“, oder „Am Brunnen vor dem Tore.“ Magdalene spielt seit ihrem zehnten Lebensjahr Trompete, ein Leben ohne ihr Instrument kann und will sie sich nicht vorstellen: „Als ich vor langer Zeit allein vom Dorf nach Berlin gezogen bin, da bekam ich durch die Musik sofort Kontakt.“

Einige Mitglieder des Posaunenchores sind verreist

Sie spielen Trompete, Flügelhorn, Waldhornm, Euphonium, Tuba und eben Posaune. Montags abends eine andere Verabredung anzunehmen, das käme niemandem hier in den Sinn. „Normalerweise sind wir etwa 17 Leute, ist eben Urlaubszeit“, sagt Volker Zimmermann, der heute schwungvoll und bestens gelaunt Chorleiter Peter Adams vertritt. Dafür blieb sein Waldhorn ausnahmsweise daheim, alles geht eben nicht.

Die Anfänger fangen bei den Jungbläsern an

Es ist eine bunt gemischte Truppe, die hier jeden Montag musiziert. Viele sind ewig dabei, spielten schon als Kind ein Instrument. Anders Martin (55), der mit 39 Jahren als blutiger Anfänger bei den Jungbläsern anfing. Den Tipp bekam er von seinem Sohn, der seit jeher Trompete spielt. „Posaune find ich gut, weil ich da selbst intonieren muss, ich kann da mehr gestalten als zum Beispiel mit der Trompete.“

Instrumente stellt auf Wunsch der Chor

Wer mit dem Gedanken spielt, auch einmal ein Blasinstrument zu erlernen: Willkommen sind auch Kinder und Jugendliche, und tief in die Tasche greifen muss hier niemand: Der Posaunenchor stellt die Instrumente, für die alljährliche Wartung ist Urgestein Harry zuständig. „Harry macht das seit 63 Jahren. Durchspülen, reinigen, kontrollieren“, meint Hans-Walter, und fügt vergnügt hinzu: „Wie beim TÜV, wir haben nur keine Hupe.“

<<<IN DEN FERIEN LAUFEN KEINE PROBEN

Mehr dazu gibt’s im Netz auf www.cvjm-toenisheide.de/posaunenchor. Oder bei Volker Zimmermann 02058/87 51 2 oder Ursula Schwertberger-Lang 02053/50 43 89.

Der Posaunenchor ist Heiligabend vor 600 Obdachlosen in den Rheinterrassen aufgetreten. In den Ferien wird nicht geprobt.