Neviges. Ein Experte des Obst- und Gartenbauvereins zeigte interessierten Gartenfreunden, wie ein Rhododendron am besten gestutzt werden sollte.

Hier wurde sehr wenig geschnitten, auch beim Kirschbaum.“ Als Hugo Klimeck in den Garten von Hans-Joachim Kuhle kam, sah der Experte sofort, dass es hier für Astschere und Säge viel zu tun gibt. Bei den Gartentagen am Hardenberger Schloss wurde der Wülfrather auf den Obst- und Gartenbauverein aufmerksam. Dessen Vorsitzender Gerd Teichmüller hatte jetzt in den Garten der Familie Kuhle eingeladen, wo anhand von drei Rhododendronsträuchern deren Rückschnitt gezeigt wurde.

Der Experte geht beim schneiden richtig zur Sache

Hugo Klimeck, der sein Wissen rund um den Garten schon oft im Kreis der Gartenfreunde weiter gegeben hat, ist nicht zimperlich und geht richtig zur Sache. Zusammen mit seinem Helfer Bernhard Jschko werden zuerst ein paar Äste abgeschnitten, schließlich wird die Säge an fast armdicke Äste angesetzt. „Sie können ruhig kniehoch abschneiden“, rät der Fachmann und säbelt das Holz sogar noch tiefer ab. Christina Sperling ist von dem Anblick der kahlen Stümpfen nicht gerade begeistert „Ich hätte auf einem Meter abgeschnitten. Das mag zwar gesund sein, aber schmückend ist das nicht.“ „Jede Pflanze strebt nach oben. Schneiden Sie oben ab, kommt von unten wieder was Neues“, versichert Hugo Klimeck, der so nebenher viele wissenswerte und überraschende Tipps gibt.

Mischung aus Pril mit Speiseöl vertreibt Zikaden

„Sauberkeit ist der größte Feind des Rhododendrons, der Boden muss immer bedeckt sein. Und keine kalkhaltigen Dünger verwenden, der Boden sollte sauer sein, Phosphordünger begünstigt das Blütenwachstum.“ Einer der vielen Tipps, die die Gartenfreunde mit Interesse hörten und sich sogleich notierten. Ein Zuschauer aus der Gruppe wollte wissen, was man gegen die lästigen Zikaden im Rhododendron machen kann. „Ich habe in diesem Jahr noch keine gesehen. Aber wenn sie da sind, muss man spritzen. Wichtig ist, dass man das noch vor Sonnenaufgang macht.“

Chemische Keule ist nicht notwendig

Da muss der Kleingärtner nicht mit der chemische Keule zuschlagen: „Ich spritze nicht mit Gift. Ich nehme Speiseöl, und das mit zehn Prozent Pril versetzt, das verklebt die Flügel. Das Ganze muss nach zwei bis drei Wochen wiederholt werden. Paraffinöl ist noch besser, aber teurer. Die Blätter fangen dann an zu glänzen, das sieht herrlich aus, ist auch für Rosen gut geeignet.“

Daneben hatte der Gartenexperte noch weitere wertvolle Tipps auf Lager: „In Bau- und Gartenmärkten werden oft Pflanzen angeboten, deren Wurzeln im Topf rund gewachsen sind. Lassen Sie die Finger davon, die gehen nach einem Jahr kaputt.“

<<<GATTUNG DER HEIDEKRAUTGEWÄCHSE

Die Rhododendren sind eine Gattung aus der Familie der Heidekrautgewächse und mit etwa 1000 Arten recht groß. Es sind überwiegend immergrüne Sträucher, es gibt aber auch solche, die das Laub abwerfen.

Der Obst- und Gartenbauverein besteht seit 80 Jahren. Am 14. Juli wird im Zelt Parkhaus Seidl, Bernsaustraße, gefeiert.