Langenberg. . Im Brief an Bürgermeister Lukrafka stellt Vorsitzender Wolfgang Werner konkrete Forderungen zum Froweinplatz. Mehr Mitreden beim Denkmalschutz

Ein Verein besinnt sich auf seine Ursprünge: 46 Jahre nach seiner Gründung will der Bürgerverein Langenberg sich wieder intensiver in Sachen Stadtentwicklung engagieren. Dass dem Denkmalschutz dabei besondere Bedeutung zukommt, versteht sich von selbst: Schlug doch die Geburtsstunde des Bürgervereins Langenberg im Jahr 1972 vor allem, weil man den damals geplanten Abriss der halben Altstadt verhindern wollte – was auch gelang.

Infoabend mit der Denkmalschützerin

„Wir wollen den Info-Abend mit Denkmalschützerin Hella Naumann unbedingt nachholen“, kündigte Bürgerverein-Vorsitzender Wolfgang Werner der WAZ an. Die Leiterin der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Velbert war bereits zum Mai-Stammtisch des Bürgervereins eingeladen gewesen, hatte aber wegen eines anderen Termins absagen müssen. Der Stammtisch hatte sich dennoch mit dem Thema Denkmalschutz befasst – im Rahmen einer „Tötterabends“ stand das Thema allgemein zur Diskussion.

Mehr Engagement in Sachen Denkmalschutz

Im Kern war dabei von allen Beteiligten festgestellt worden, dass der Verein sein Engagement in Sachen Denkmalschutz wieder intensivieren sollte. Der Abriss der Villa Grünwald an der Gartenstraße (die WAZ berichtete mehrfach) war dabei zum Anlass genommen worden, grundsätzlich Stellung zu beziehen. „Sinnvoll wäre es, wenn derartige Vorhaben bereits in der Planung besprochen werden könnten, nämlich in der Verwaltung, in der Öffentlichkeit, aber auch mit Vertretern des Bürgervereins“, erklärte Vorstandsmitglied Joachim Arenfeld dazu.

Stellung beziehen zu sozialpolitischen Fragen

Neben dem Denkmalschutz bezieht der Bürgerverein aber auch wieder in sozialpolitischen Fragen der Stadtentwicklung Stellung – so wie er es bereits 2016 tat, als er eindringlich vor einer Überforderung der Integrationsfähigkeit der Bevölkerung Bonsfelds warnte, wo damals Unterkünfte für 500 Flüchtlinge auf dem Sportplatz Uferstraße geplant war. Derzeit ist es die zunehmend als problematisch empfundene Trinkerszene am Froweinplatz, zu der man Stellung bezieht.

Runder Tisch zur Trinkerszene

Auch an besagtem „Tötterabend“ war das Thema intensiv diskutiert worden. In dieser Angelegenheit wandte sich Werner jetzt in einem Brief auch an Bürgermeister Dirk Lukrafka. „Nach einer intensiven Diskussion der über 40 Bürgerinnen und Bürger“ und einem „runden Tisch“, zu dem man sich bereits im Februar mit Vertretern der Stadt, der bergischen Diakonie, der Polizei, der evangelischen Stiftung Hephata und dem Bürgerbusverein getroffen habe, unterbreitete Werner nun drei Forderungen an Rat und Verwaltung: Zur Verbesserung der Situation am Froweinplatz solle ein zweites, an das vorhandene angepasstes Wartehäuschen auf der Bachseite des Platzes errichtet werden. So solle erreicht werden, dass das eigentliche Bushaltestellen-Wartehäuschen wieder den Fahrgästen zur Verfügung stünde, die „schwierigen Personen“ am Froweinplatz einen Wetterschutz auf der anderen Straßenseite fänden.

Vollzeitstelle für den Streetworker

Außerdem soll die Stelle von Streetworker Pascal Harke zeitnah in eine Vollzeitstelle umgewandelt und am Bahnhof eine „saubere und ordentliche Toilette“ errichtet werden. Werner: „Die am Bahnhof seit Jahren aufgestellte mobile Toilette (‘Dixie-Klo’) genügt keinesfalls dem Denkmalschutz und ist eine Schande für das gesamte Areal“.