Langenberg. . Das Kölner Duo „Onkel Fisch“ begeisterte sein Publikum im Alldie-Kunsthaus mit seinem neuen Satire-Programm „Europa und wenn ja, wie viele?“

Politisches Kabarett ist ein schweres, hoch anspruchsvolles Genre. Wenn irgendwer sich dort zu Recht einordnen darf, dann ist es das Kölner Duo „Onkel Fisch“. Mit ihrem Programm „Europa und wenn ja, wie viele?“ besuchten die (selbsternannten) „begeisterten Bewegungsmonster“ jetzt das Alldie in Langenberg.

Die Herren haben Netiquette. Sie tragen edlen Zwirn, Hemd, Krawatte („Original Donald Trump Streetwear mit eingenähten Labertaschen und aus einem Stoff, an dem jeglicher Schmutz, Dreck und Verstand direkt abperlt“), es sind gut aussehende Herren, einer hochgewachsen, dem Vollbarttrend folgend. Der andere klein, nach hinten gegeltes Haar.

Duo brennt ein satirisches Feuerwerk ab

In ihren Augen blitzt und funkelt es, beide haben offensichtlich Lust, auf das, was sie da in den nächsten zweieinhalb auf die Bühne bringen werden. Und das ist ein absolutes Feuerwerk der anspruchsvollen Unterhaltungskunst. Es geht um die Frage der europäischen Identität – auf der Suche nach der ultimativen Antwort liefern die beiden Allroundkünstler fulminante rhetorische, gesangliche und schauspielerische Leistung ab.

„Onkel Fisch“ brilliert mit starken Dialogen

Mit ihrer Persiflage-Nummer der Polit-TV- Show „Hart aber Fairpeilt mit Frank Plaaastik“ können Adrian Engels und Markus Riedinger ihr Talent als Stimm- und Rollenimitatoren beweisen: der Wechsel vom polnischen Außenminister zum bayerischen Staatssekretär oder von Marie le Pen zu Daniel Cohn- Bandit geschieht sekundenschnell, die Choreografie des Duos stimmt: sie brillieren mit scheinbar spontanen Dialogen, fallen sich ins Wort, necken sich, um wenig später doch wieder eins zu sein und zu den Rhythmen von „Mfg, mit freundlichen Grüßen“ von den Fantastischen Vier zu rappen und darin all die europaparlamentarischen und absurden Abkürzen auf die Schippe zu nehmen.

Bekenntnis zu Europa

Es wird gemutmaßt, warum der Vatikan nie beim Grand Prix teilnimmt („ohne die Stimmen der Schwulen haben die eh keine Chance“), trotzdem wird der Staat mit einer lieblichen Interpretation von „If you’re going to Papst Fransisco“ geehrt. Zum Ende bekennt sich das Duo zu Europa: „Europa ist man, wenn man auf dem Nummernschild das kleine blaue Rechteck hat. Wichtig ist Zusammenhalt und: ohne Holland zur WM.“

<<<DUO ARBEITET SEIT 1994 ZUSAMMEN

Das Duo arbeitet bereits seit dem Jahr 1994 zusammen und hat zahlreiche Comedyformate, unter anderem für den Radiosender Einslive, entwickelt.

Adrian Engels & Markus Riedinger sind mit verschiedenen Programmen auf Tour und haben bereits diverse Preise gewinnen können