Neviges. . Rund 50 Handwerker zeigen ihre Künste auf dem Mittelaltermarkt am Schloss Hardenberg. Zu den Attraktionen gehört auch ein Falkner.

Lautes Schwertgeklirr hallt über den Marktplatz, dabei liegt der Geruch von Räucherfisch in der Luft. Irgendwo klimpert jemand auf einer Gitarre und singt altertümliche Lieder. Es herrschte einmal mehr ausgelassene Stimmung am Schloss Hardenberg: Willkommen auf dem traditionellen Mittelaltermarkt, und das bereits zum 19. Mal.

Besucher ließen sich von der Hitze nicht abschrecken

Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen jenseits der 30-Grad-Grenze war der Marktplatz zum Auftakt am Donnerstagmittag bereits rappelvoll. Umso größer die Freude bei den Veranstaltern der Marktgilde zu Hardenberg, die wegen des heißen Wetters mit weniger Andrang gerechnet hatten. „Ich finde es toll, dass schon jetzt so viele da sind“, freute sich Andrea Hofer, Mitorganisatorin und selbsternanntes „Mädchen für Alles“.

Großes Interesse herrschte am Stand der Töpferin

Insgesamt 50 Händler und 12 Heerlager machten dieses Jahr mit. Neu dabei war unter anderem der Stand mit grünen Waldgläsern, an dem liebevoll und detailliert gestaltete Glaswaren zu erstehen waren. Auch eine Töpferin und Kartenlegerin genossen sichtlich ihr Debut, und waren gleich heiß begehrt.

Wie viele Leute vom Mittelalter begeistert sind und sich das Eintauchen in diese Welt zum Hobby gemacht haben, wird klar, wenn man mit offenen Augen über den Marktplatz schlendert. Überall begegnen einem verkleidete Mägde, Ritter, Spielleute oder Gaukler. Gerd (48) ist seit vielen Jahren Mittelalter-Fan und besucht Märkte in ganz Nordrhein-Westfalen. „Hier in Neviges ist es immer super. Ich bin schon zum dritten Mal hier und die Atmosphäre am Schloss ist einfach klasse und authentisch“, erzählte der Ratinger, während er an seinem Metbier nippt.

Organisiatorin entdeckte 2001 ihre Leidenschaft

Auch für Andrea Hofer von der Marktgilde ist der Markt etwas ganz besonderes. 2001 hat ihren ersten Mittelaltermarkt besucht, dabei ihre Leidenschaft entdeckt.

„Das Tollste ist für mich die Kameradschaft, unabhängig vom Beruf“, erklärte sie.

Zwischen Bogenschießen, historischen Brettspielen und Schwertkämpfen konnten die Besucher eintauchen in eine vergangene Welt. Ein Zuschauermagnet waren wieder die prächtigen Falken von Falkner Ari oder die Schwertkämpfe, bei denen eine Ritterin die Männer besiegte und für viel Applaus sorgte. Wer nur schlemmen wollte, konnte es sich bei Pfaffenstengeln, Räucherfisch oder Baumkuchen gut gehen lassen.

Für den richtigen musikalischen Rahmen sorgten die Spielleute Talentfrey, deren Name nicht Programm ist. So ließen sie mit ihren mittelalterlichen Klängen den Abend gemütlich ausklingen.

<<<DER MARKT GEHT NOCH BIS SONNTAG

Der Mittelaltermarkt ist noch bis Sonntag, 3. Juni, geöffnet: Öffnungszeiten: Samstag 13 bis 21 Uhr, Sonntag 11 bis 19 Uhr.

Preise: Erwachsene zahlen sechs Euro, Gewandete fünf Euro. Kinder bis 14 Jahren vier Euro. Eine Familienkarte (2 Erwachsene, 2 Kinder) kostet 15 Euro, Kinder unter Schwertmaß haben freien Eintritt.