Neviges. . Mechthild Köhncke von der Deutschen Umwelt-Aktion besuchte die Grundschule Tönisheide. Thema: Energie erleben und verstehen.

Wie entsteht Strom? Da schnellen die Finger in der Klasse 4a der Gemeinschaftsgrundschule Tönisheide in die Höhe. „Durch Wasser“, „es gibt auch so Solaranlagen, das sind so Platten, die liegen auf dem Dach.“ „Durch Wind“.

„Die Stadtwerke machen das“

„Die Stadtwerke Velbert machen das“, ruft ein Blondschopf laut und siegessicher. Damit hatte er wohl nicht gerade die Frage beantwortet, aber trotzdem ins Schwarze getroffen. Ja, die Stadtwerke machen das, die haben gestern wieder einmal einen Umweltunterricht auf die Beine gestellt. Trat doch Expertin Mechthild Köhncke von der Deutschen Umwelt-Aktion e.V. (DUA) in ihrem Auftrag und von ihnen finanziert vor die Schüler. Motto des munteren Unterrichts: Energie erleben und verstehen.

Vorab: Mechthild Köhncke steht in ganz Nordrhein-Westfalen vor Schülern, erklärt, wie ein Kraftwerk funktioniert, malt Windräder an die Tafel, baut kleine Dampfmaschinen. Sie hat also reichlich Vergleichsmöglichkeiten, was Wissensdurst und Auffassungsvermögen betrifft. Restlos begeistert war sie von den Kindern der Klassen 4a und 4b, die sie einen ganzen Vormittag unter ihrer Fittiche hatte. „Die wussten hier schon richtig viel, da kam eine ganze Menge. Es gibt Klassen, da fängt man ganz von vorne an.“

Sparsamer Umgang

Nicht so in der Tönisheider Grundschule, wo gleich drei Schüler wissen, dass „Kohlekraftwerke nicht so gut für die Umwelt sind, wegen des Rauchs, also der Abgase.“

Bert Gruber, Vertriebs- und Marketingleiter der Stadtwerke Velbert, liegt der Unterricht und die Zusammenarbeit mit dem DUA besonders am Herzen: „Es ist uns wichtig, mit unserer Förderung einen Beitrag zu leisten, bereits jungen Menschen Ideen und Hinweise zu geben, ökologisch und sparsam mit der uns zur Verfügung stehenden Energie umzugehen.“

Die Dampfmaschine qualmt fürchterlich

Bevor die Schüler der 4a mit einfachen Modellen im Prinzip nachbauen, wie zum Beispiel ein Windkraftwerk funktioniert, unternehmen erst mal alle einen kleinen Ausflug in die Geschichte der Energie-Gewinnung. Benedetta füllt den Behälter der Mini-Dampfmaschine, der Dampf bewegt das Rad, ein Junge öffnet das Ventil - und mit großem Getöse legt das Ding los. Es qualmt fürchterlich, aber die Kinder sind selig. Denn: Die kleine Lampe vorne brennt, das Ziel ist erreicht. „Ihr habt ja gesehen, das macht ordentlich Dreck. Wir gucken gleich mal, wie das sauberer geht“, frohlockt Mechthild Köhncke. Aber vorher will sie wissen: „Was kann man denn tun, um Strom zu sparen?“

„Einfach mal einen Tag draußen sein“

Wieder gehen die Finger hoch: „Licht ausmachen und Vorhänge aufziehen.“ Oder: „Keine Haare föhnen.“ Ein Junge hat die pfiffige Idee, „mal einen Tag nur draußen zu sein. Im Zelt oder so. Und nichts machen, auch nicht staubsaugen, auch keinen Fernseher anmachen.“

Mechthild Köhncke ist begeistert, Schulleiterin Bärbel Emersleben auch. Von ihren Schülern, vor allem auch von der Aktion: „Es ist immer gut, wenn jemand von außen kommt, das gibt immer gute Impulse, die Kinder sind dann hoch motiviert.“

<<< FAST ALLE GRUNDSCHULEN MACHEN MIT

Fast alle Velberter Grundschulen haben sich zur Aktion angemeldet. Insgesamt machten 25 Klassen der vierten Klassen mit. Seit über 50 Jahren trägt die Deutsche Umwelt-Aktion e.V. den Gedanken des Naturschutzes in Schulen und auch Kindergärten.

Die Schüler sollen für den Umgang mit der Natur sensibilisiert werden und lernen, Rücksicht zu nehmen. Die Aktion dauert noch bis zu den Sommerferien.