Velbert-Mitte. . Während am NEG eine Halle zur Verfügung steht, sind die Grundschule Bergische Straße oder die M.-Luther-King-Schule auf Kompromisse angewiesen.

Einige Fächer stehen auf dem Stundenplan von jedem Velberter Schüler – Mathe und Deutsch zum Beispiel. Und Sport. Laufen, Springen, Werfen und Spielen, das gehört genauso zum Schulalltag wie Rechtschreibung und Rechnen.

Gut laufe der Sportunterricht am Nikolaus-Ehlen-Gymnasium, sagt der stellvertretende Schulleiter Jens Raffenberg: „Die vorgeschriebenen Stunden werden bei uns erteilt.“ Er ist selbst Sportlehrer, hat das Fach allerdings in den letzten zwei Jahren nicht mehr unterrichtet. Auch die Kapazität in der Sporthalle der Schule reiche aus und es gebe genügend Sportlehrer am NEG.

Zu Fuß zum Böttinger-Platz

Etwas anders ist die Situation an der Grundschule Bergische Straße. Die Schule hat keine eigene Sporthalle, die Kinder müssen für ihren Sportunterricht etwa zehn Minuten zur Böttinger-Halle laufen. So gehen jede Woche zwanzig Minuten einer Doppelstunde Sport durch den Fußweg verloren. Da es sich für eine einzelne Stunde nicht lohnt, zur Sporthalle zu laufen, haben die Kinder ihre dritte vorgeschriebene Sportstunde im Klassenraum oder auf dem Schulhof. „Wir nennen das Bewegungsunterricht“, erklärt Katrin Hefke, stellvertretende Schulleiterin und Sportlehrerin.

Bewegungsunterricht im Klassenraum

„Den Bewegungsunterricht gestalten die Klassenlehrer mit den Kindern ganz individuell“, sagt Hefke. Manche würden auch mehrmals pro Woche zehn Minuten Bewegung in der Stundenplan einbauen. „Das ist ein Kompromiss“, räumt Katrin Hefke ein. Immerhin können die Schüler im Sommer auch den Sportplatz neben der Böttinger-Halle nutzen.

Auch die Schüler des Nikolaus-Ehlen-Gymnasiums können im Sommer draußen Sport treiben. Etwas schade sei es, dass der Sportplatz zwischen dem Gymnasium und der Heinrich-Kölver-Realschule geschlossen wurde, so Jens Raffenberg. „Jetzt gibt es im Sommer einen Pendelverkehr, der die Kinder zum Emka-Sportzentrum bringt“, erklärt er. Das sei zwar etwas umständlich, dafür sei der Sportplatz aber super ausgestattet.

Ein Bus steht der King-Schule nicht zu

Zum Sportzentrum laufen auch die Kinder der Martin-Luther-King-Schule – allerdings nicht nur im Sommer. Die Hauptschule hat eine eigene Sporthalle, kann diese aber nicht nutzen. „Die Halle wurde als Flüchtlingsunterkunft genutzt und uns danach nicht wieder zur Verfügung gestellt“, ärgert sich Schulleiterin Henrike Hallmann. Von der Schule zum Sportzentrum sind es etwa 1,5 Kilometer. „Ein Bus steht uns nicht zu“, so Hallmann. So müssten auch die Fünftklässler laufen, und das sei gefährlich. „Die Straße am Sportzentrum ist der Zubringer zur Autobahn.“ Immerhin sei die Halle mit Geräten super ausgestattet.

Damit ist auch Jens Raffenberg in der Sporthalle am Nikolaus-Ehlen-Gymnasium zufrieden. Wenn festgestellt wird, dass etwas kaputt ist, gibt die Schule das an die Stadt weiter. „Die sind dem immer mehr oder weniger schnell nachgekommen“, so Raffenberg. Das sei wichtig, denn „die Sportlehrer tragen die Verantwortung dafür, dass sich niemand verletzt“. Um neue Kleingeräte wie Bälle und Schläger anzuschaffen, arbeitet die Schule mit Sponsoren zusammen. „Und die Schüler nehmen jedes Jahr an einem Streetbasketball-Turnier teil, bei dem man Bälle gewinnen kann.“