. Die Ausbildung an der Bleibergquelle geht weiter. Neuer Kurs im Herbst. Schon jetzt gibt es 20 Zusagen. Schüler loben individuellen Unterricht.
Große Freude an der Bleibergquelle: Das Altenpflege-Seminar ist gerettet. Die Bergische Diakonie übernimmt als Träger diesen Ausbildungsgang, den die Absolventen vor allem wegen der Wissensvermittlung in kleinen Gruppen schätzen – abgesehen von der reizvollen Umgebung im Grünen.
Durch WAZ-Artikel auf das Thema gestoßen
„Wie gut, dass es die Presse gibt“, sagt Markus Berg, Geschäftsführer des Bildungszentrums Bleibergquelle, und strahlt über das ganze Gesicht. Dazu hatte er im August letzten Jahres noch keinen Grund, als er die beabsichtigte Schließung des Fachseminars verkünden musste. 2019 sollten die Lichter ausgehen. Grund war nicht etwa geringer Zulauf, sondern das vom Bundestag verabschiedete Pflegeberufe-Reformgesetz: Demnach gibt es ab 2020 eine einheitliche Pflege-Ausbildung mit diversen Schwerpunkten, aber eben nicht mehr den klassischen Altenpfleger. Die Verzahnung zwischen Krankenpflege und Altenpflege ist enger geworden, die Anforderungen an den Lehrplan höher.
Großer Träger mit 850 Pflegeplätzen
Als Pfarrer Jörg Hohlweger, Vorstand der Bergischen Diakonie, den WAZ-Artikel las, fackelte er nicht lange. Als großer Träger mit 850 Pflegeplätzen müsse man der Bleibergquelle unter die Arme greifen. „Es ist extrem wichtig, dass solche Einrichtungen weiterlaufen.“
Die Diakonie nahm Kontakt zur Bleibergquelle auf, lernte die engagierte Seminarleiterin Schwester Birgit Behrens kennen, gewann Einblick in das, was die Ausbildung hier auszeichnet. „Pflege ist ja nicht nur Handwerk, es geht auch um das menschliche Miteinander.“
Menschliches Miteinander hat hohen Stellenwert
Das hebt Stefan Wilde, Leiter Bildungszentrum der Diakonie, besonders hervor. Und dieses menschliche Miteinander, die Vorbereitung auf einen liebevollen Umgang mit alten und kranken Menschen, würden ganz groß geschrieben, beteuern die Schülerinnen Artiola Nikolli und Jana Sykaj: „Wir fühlen uns hier sehr wohl.“
Den guten Geist aufrecht erhalten
Zurzeit werden 75 Schüler von drei hauptamtlichen Mitarbeitern und drei bis vier Honorarkräften unterrichtet. Was Seminarleiterin Schwester Birgit besonders freut: „Es gibt bereits 20 Zusagen für den neuen Kurs, der im Herbst beginnt. Es macht vielleicht Sinn, 2019 sogar zwei Kurse anzubieten.“
Diakonie sucht weitere Kooperationspartner
Bis das neue Gesetz 2020 greift, bleibt das Fachseminar zunächst in der Bleibergquelle, dann will die Diakonie weitere Kooperationspartner suchen, sich auch nach größeren Räumen innerhalb Velberts umsehen. Renate Zanjani, Pressesprecherin der Diakonie, freut sich über den Trägerwechsel: „Das passt alles. Die Organisationen arbeiten ja schon länger zusammen.“ Pfarrer Jörg Hohlweger fügt hinzu: „Das hier ist für uns auch eine Herausforderung. Der Geist, der hier weht, soll weiter spürbar bleiben. Der gute Ruf ist ja nicht vom Himmel gefallen.“