Velbert. Der Buchsbaumzünsler richtet seit einigen Jahren an Rhein und Ruhr großen Schaden an. Was Gartenbesitzer gegen die kleine Raupe tun können.

Eigentlich sieht er ganz niedlich aus und erinnert ein wenig an die kleine Raupe Nimmersatt aus dem Kinderbuch-Klassiker der 1960er Jahre. Doch so süß wie im Bilderbuch frisst sich der Buchsbaumzünsler nicht durch die Gegend. Seinen Namen trägt die Raupe nach ihrem Lieblingssnack: Die Buchsbäume der deutschen Gartenliebhaber. Rund fünf Zentimeter sind die gelbgrünen bis dunkelgrünen Raupen groß.

Das Tier überall entdeckt

Seit einigen Jahren treibt der Schädling in Deutschland sein Unwesen und frisst die Buchsbäume in rasantem Tempo kahl. Ursprünglich kommt die Cydalima Perspectalis – wie die Raupe fachlich richtig heißt – aus Ostasien und ist vermutlich über ein Containerschiff nach Deutschland gekommen.

„Früher gab es den Zünsler hier nicht und schon gar nicht so massiv wie jetzt“, erzählt Leser Martin Zander, der den Buchsbaum-Schrecken überall entdeckt. Mittlerweile seien die schön geformten Bäume und Hecken vielerorts befallen. „Auch auf den Friedhöfen entdeckt man den Befall überall“, so Zander.

Die Raupen fressen Blätter und auch die Rinde

„Der Zünsler-Falter legt seine Eier auf dem Buchsbaum ab und die daraus geschlüpften Raupen fressen die Blätter des Baumes und irgendwann auch die Rinde“, erklärt dazu ein Mitarbeiter eines Velberter Gartencenters. Schlimmer noch: „Bei fortschreitendem Befall wird der Baum von Innen her zerstört und so kann es durchaus sein, dass er komplett abstirbt.“ Innerhalb einer Saison machen sich bis zu vier Generationen des Zünslers über die schönen Buchsbäume her.

So sehen Buchsbäume aus, wenn sie vom Buchsbaumzünsler befallen sind.
So sehen Buchsbäume aus, wenn sie vom Buchsbaumzünsler befallen sind. © Bastian Haumann

Schwer zu erkennen

Das größte Problem ist, dass ein Befall für den Laien frühzeitig und auf den ersten Blick fast gar nicht zu erkennen ist. Dafür müssen sich Gartenfreunde die immergrünen Büsche von innen ansehen: Lassen sich an einigen Stellen weiße klebrige Kokons feststellen, so treibt der Zünsler dort höchstwahrscheinlich sein Unwesen.

Erschwerend hinzu kommt, dass der Parasit keine natürlichen Feinde hat. „Vögel fressen die Raupe nicht, da sie sie nicht kennen“, so Zander. „Eigentlich hat der Buchsbaum keine Feinde, aber seit der Zünsler hier ist, haben die Bäume es schwer“, erklärt Gartenfreund und Teckelclub-Vorsitzender Zander.

Frühzeitig den Kampf ansagen

Wer den Schädling endgültig loswerden will, der muss zu anderen Mitteln greifen und vor allem hartnäckig bleiben. Betroffenen Stellen müssten etwa getrennt entsorgen werden. Entfernte Pflanzen, Gespinste oder Larven dürfen keinesfalls auf den Kompost. Sie müssen verbrannt werden.

Und dann sollten Gartenbesitzer die Pflanzen immer wieder kontrollieren und möglichem neuen Befall mit Urgesteinsmehl vorbeugen. Auch Algenkalk kommt aus dem ökologischen Gartenbau und soll helfen. Fakt ist: Die kleine Raupe ist der größte Feind des Buchsbaumes. Wer seine kleinen und großen Bäume weiterhin akuratb formen will, der muss dem Schädling frühzeitig den Kampf ansagen.

>>OHNE DIE CHEMIEKEULE

  • Die sommerlichen Temperaturen sollten die Gartenfreunde einfach einen lichtundurchlässigen, dunklen Müllsack über den Buchs stülpen. Aufgrund der darunter entstehenden extrem hohen Temperaturen sterben alle Raupen ab.
  • Da die Eier des Zünslers durch ihre Kokons gut geschützt sind, nehmen sie keinen Schaden. Deshalb sollte man den Vorgang etwa alle 14 Tage wiederholen.