Langenberg. . Zum Auftakt des 12. Büchermarktes hatte sich der Bücherstadt-Verein etwas Besonderes einfallen lassen: Der Berliner Autor Dr. Eckhard Hammel las aus seinem neuesten Werk „Donald Trump oder Wie ich verlernte, die Liberty zu lieben“ .

Zum Auftakt des 12. Büchermarktes hatte sich der Bücherstadt-Verein etwas Besonderes einfallen lassen: Der Berliner Autor Dr. Eckhard Hammel las aus seinem neuesten Werk „Donald Trump oder Wie ich verlernte, die Liberty zu lieben“ .

Eins stellt Hammel gleich zu Beginn klar: Nein, er wolle sich mit seinem Werk über Trump keinesfalls einreihen in die Enthüllungsbücher, die derzeit auf den Markt drängten. „Mein Anliegen ist es, gesellschaftskritische Themen, die nicht ganz so kommerziell sind, aufzuzeigen, die sozialen Probleme möglichst genauso zu benennen wie sie sind.“

Mit diesen Worten wird schnell deutlich: Wer zur Lesung ins Hotel Cape Diem gekommen ist, um sich über absurdeste und groteskeste Enthüllungsanekdoten rund um politische, sexuelle oder sonstige Affären des derzeitigen US-Präsidenten zu amüsieren oder echauffieren, wird enttäuscht werden. Denn Dr. Eckhard Hummel, 61 Jahre alt, geborener Wuppertaler mit Wohnsitz Berlin, promovierter Kommunikationswissenschaftler, hat sich für seine Lesung auf die Fahnen geschrieben, über den Begriff der „Liberty“ zu philosophieren, zu analysieren.

„Was bedeutet der Begriff Freiheit für wen? Wie definiert der Vater des Liberalismus, John Locke, die Begrifflichkeiten „all men“ – „each men“? Wie unterscheidet er sie in Bezug auf die Frage nach der Freiheit für alle? Zwar gelingt es dem Autor, immer wieder auch eine versteckte Brücke zu Trump zu schlagen („kann man mit verminderter Zurechnungsfähigkeit überhaupt aus Freiheit heraus handeln?“), die hochintellektuellen Textpassagen und seine teils freimündlichen Erläuterungen aber verlangen dem Zuhörer einiges ab. Es sind vor allem ältere Besucher, die sich im Café des Carpe Diem große Mühe geben, den schwierigen und bisweilen einiges an Hintergrundwissen voraussetzenden Ausführungen zu folgen.

Natürlich wird deutlich, wie sehr sich Hammel – eher mitleidig als sich lustig machend – um Trumps weltmächtige Verantwortung sorgt. Und irgendwie kommt dann auch der intellektuellste Wissenschaftler nicht umhin, sich doch noch einen Trump-Kalauer zu leisten. „Ich gehe davon aus, dass er sein rauschegelbes Haar nicht als Aposematismus, also als Warnfarbe gegen Fressfeinde trägt, sondern weil er es täglich mit Gold pudert.“