Neviges. . Der Bärlauch gilt als Meister Propper unter den Heilpflanzen. Seine Blätter, die ab März in Wäldern sprießen, putzen Gefäße freim säubern Blut.

Seine zarten, hellgrünen Blätter haben es in sich. Nehmen es spielend mit Schwermetallen wie Quecksilber, Blei und Cadmium auf, putzen Gefäße sauber, sollen sogar den Kopf frei machen von wirren Gedanken. Der Bärlauch gilt in der Naturheilkunde als „Meister Propper“ unter den Heilpflanzen. Ganz klar, dass er auch für Apothekerin und Heilpraktikerin Martina Bellers ganz oben auf der Favoritenliste steht.

Ein Verwandter des Schnittlauch

Verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch, gehört Allium Ursinum, so die lateinische Bezeichnung, zu den Liliengewächsen. Seine Verwandtschaft zum Knoblauch kann der Bärlauch wahrlich nicht leugnen. Also besser nicht die Blätter aneinander reiben, wenn noch ein Rendezvous mit Händchenhalten ansteht.

Bärlauch senkt den Blutdruck

Dafür gibt es kaum einen effektiveren Ausputzer, ist Martina Bellers, Inhaberin der Sonnen-Apotheke, überzeugt: „Der Bärlauch hat schon ordentlich Macht und Kraft. Er wirkt antiseptisch, desinfizierend, senkt sogar den Blutdruck.“ Und damit nicht genug: „Die Gefäße werden von allem frei geputzt, was sich in den Wintermonaten so angesammelt hat.“

Verhärtungen werden gelöst

Bärlauch-Pesto schmeckt zu Pasta und auf Brot

Bärlauch gut waschen, mit dem Wiegemesser fein hacken. Pinienkerne im Mörser zerstampfen. Pecorino fein reiben.

Masse in eine Schüssel geben, mit Olivenöl überdecken. Zu einem Brei verrühren oder mit dem Püriersalzen und pfeffern. Zwei bis drei Stunden bei Zimmertemperatur ziehen lassen und in Gläschen füllen.

Und da man gerade in der Weihnachtszeit oft fetter und süßer isst und sich zum Plätzchen den ein oder anderen Glühwein gönnt, könne eine Frühjahrskur mit Bärlauch nie schaden. „Auch Verhärtungen und Erstarrungen im Gewebe und in Gelenken werden gelöst“, zählt Martina Bellers weitere Vorzüge auf. In der Fachliteratur wird Allium Ursinum zudem sogar eine säubernde Wirkung von Geist und Seele nachgesagt. Der Verzehr von Bärlauch könne für einen klaren Kopf sorgen und dabei helfen, besser und strukturierter zu denken. „Loszulassen von belasteten Ideen“, wie es die Anhängerin der Naturheilkunde nennt.

Nicht auf eigene Faust in großen Mengen nehmen

Verheißungsvolle Aussichten. Und da dieses Wundermittel nach dem letzten warmen Wochenende auch noch wie verrückt im Wald sprießt, also keinen Cent kostet, könnte man doch beim nächsten Spaziergang richtig zuschlagen. Besser nicht, warnt Martina Bellers. „Kuren mit Bärlauch sind schon richtige Rosskuren, da wird einiges in Gang gesetzt, das sollte man nicht unterschätzen.“ Nach dem Motto „Die Menge macht das Gift“ könne man seinem Körper mehr schaden als nutzen. Sicherer sei es, einen Experten zu Rate zu ziehen, der Bärlauch beispielsweise in Tropfenform verabreicht und bei der individuellen Dosierung auch das Körpergewicht berücksichtigt.

Selbst gepflückten Bärlauch immer sehr gut waschen

Aber frischer Bärlauch zum Würzen oder als Quark, da kann man doch wohl nichts falsch machen. Auch hier ist Vorsicht geboten: „Wenn man Bärlauch selbst pfückt, immer sehr, sehr gut waschen. Es könnten Verunreinigungen auf den Blättern sein, und der Fuchsbandwurm ist gefährlich.“