Velbert. . Gemeinde Dalbecksbaum startet Projekt, damit sich Menschen im Quartier „Am Berg“ besser kennenlernen. Viele Ideen, jetzt geht’s an die Umsetzung.

Gute Nachbarschaft, was bedeutet das eigentlich? Die Blumen gießen, wenn der Nachbar im Urlaub ist, der älteren Dame die Einkäufe die Treppe hochtragen, im Sommer zusammensitzen und gemeinsam feiern. Die Evangelische Kirchengemeinde Velbert Dalbecksbaum, die Bergische Diakonie und der Sozialdienst katholischer Männer und Frauen (SkFM) möchten sich für die Nachbarschaft „Am Berg“ engagieren. „Wir möchten als Kirchengemeinde die Türen öffnen und Menschen aus verschiedenen Kulturen und Religionen zusammenbringen“, sagt Pfarrerin Andrea Kupertz.

Vor einem Jahr entstand die Idee, im Viertel verschiedene Projekte auf die Beine zu stellen, damit sich die Menschen, die Tür an Tür wohnen, besser kennenlernen. Mit Elisabeth Selter-Chow von der Bergischen Diakonie und Melanie Reschke, Sozialarbeiterin im Stadtteilzentrum West, hat die Gemeinde zwei Partner mit viel Erfahrung in der Quartiersarbeit gefunden.

Erstes Treffen fand im Februar statt

„Es geht darum, dass sich die Menschen selbst zu verschiedenen Themen organisieren“, erklärt Elisabeth Selter-Chow, die verschiedene Nachbarschaftsprojekte begleitet. Die Verantwortlichen haben schon Fragebögen in Kindergärten verteilt und eine Strukturanalyse durchgeführt, um herauszufinden: Wer lebt hier überhaupt?

Im Februar gab es ein erstes Treffen, zu dem rund 50 Anwohner kamen. Die Verantwortlichen stellten ihre Ideen vor, die Nachbarn entwickelten sie weiter und bildeten erste Gruppen.

Tauschbörse für Dienstleistungen

Bei der Nachbarschaftswerkstatt sollen interessierte Anwohner nämlich selbst Angebote organisieren. Die Gemeinde stellt bei Bedarf ihre Räume zur Verfügung und steht als Ansprechpartner zur Seite. „Die Kirche ist kein Ort für Insider. Jeder kann sich einbringen“, sagt Pfarrerin Andrea Kupertz. Yuriy Babych, Pfarrer in Probezeit in der Gemeinde, hofft, dass „dieses Projekt gegen Einsamkeit hilft.

Die Ideenliste scheint endlos: Straßenfeste, eine Kreativwerkstatt und eine Musikgruppe stellen sich Gemeinde, Diakonie und Sozialverband vor – oder einfach ein regelmäßiger, gemeinsamer Spaziergang. Und eine Tauschbörse für Dienstleistungen soll es in der Nachbarschaft geben: Rasenmähen gegen Babysitten, Einkaufen gegen Fenster putzen, mit dem Hund Gassi gehen gegen Hilfe bei den Hausaufgaben. „Wir klären jetzt in den Stadtteilzentren in den Beratungen, wo der Bedarf liegt“, erklärt Melanie Reschke.

Pfarrerin Andrea Kupertz wünscht sich, dass noch mehr junge Menschen dazu kommen, die sich in ihrer Nachbarschaft engagieren möchten. Elisabeth Selter-Chow hofft vor allem: „Dass die Menschen merken, dass es Spaß macht, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen.“

Zweites Treffen der Nachbarn am 8. Mai

Am Dienstag, 8. Mai, treffen sich alle, die an der Nachbarschaftswerkstatt mitarbeiten möchten. Dann sollen die Ideen aus dem ersten Termin weiterentwickelt werden. Alle Interessierten können um 18.30 Uhr in den Saal der Ev. Kirchengemeinde/Apostelkirche, Wichernstraße 1, kommen.