. Lebensmittelausgabe und Mittagstisch sind ab sofort an der Friedrichstraße. Doch die Tage in der Ex-Kita St. Joseph sind schon jetzt gezählt.
Gegen Mittag sind etliche Menschen – teils mit Kind und Kegel und häufig auch mit rollenden Einkaufswägelchen – auf dem Trottoir der oberen Friedrichstraße unterwegs. Sie steuern die ehemalige Kita St. Joseph an. Dort öffnet an diesem Dienstag zum ersten Mal der neue Tafel-Standort in Velbert-Mitte. Der Umzug war, wie berichtet, durch die Schließung der Friedenskirche erforderlich geworden. Und der neue Standort – er ist leider lediglich eine Lösung auf Zeit.
Situation in Heiligenhaus ist optimal
Denn schon zum Jahresende ist hier wieder Schicht. Folglich geht die intensive Suche der Tafel für Niederberg nach einer echten Alternative ohne Atempause weiter. „Wir suchen ja was Langfristiges“, erläutert Tanja Högström. „wir wollen eigentlich am liebsten schon nach den Sommer- bzw. zu den Herbstferien hin etwas Neues haben, damit es nicht wieder so kurz vor knapp wird.“ Aktuell liefen Gespräche über eine Immobilie in der Innenstadt, so die Tafel-Koordinatorin weiter. Diese sei mit 1000 Quadratmetern allerdings deutlich zu groß, so dass man dafür auf jeden Fall noch einen Kooperationspartner brauche: „Das können wir alleine nicht bespielen.“ Optimal sei ein privater Spender wie in Heiligenhaus, wo die Tafel mit ihren Ehrenamtlern an der Rheinlandstraße arbeitet.
Kirche soll erhalten bleiben
Er habe von den Nöten der Tafel-Verantwortlichen gelesen und sich Gedanken gemacht, „ob wir was machen können“, erzählt Giesbert Punsmann. Der Pastoralreferent und Caritas-Beauftragte ist dann auf Högström zugegangen. Die Gemeinde habe eh keinen Nachteil, weil es keinen Mietausfall gebe. „Wir müssen uns hier auf Dauer von Gebäuden trennen“, sagt Christopher Frieling. Nach Auskunft des Kirchenvorstandsmitglieds der kath. Pfarrgemeinde St. Michael und Paulus geht es um vier Gebäude. Die Kirche solle zwar um den Anbau verkleinert werden, man wolle sie aber erhalten. Für die seit bald zwei Jahren leerstehende Ex-Kita St. Joseph, das darüber befindliche Pfarrzentrum werde lediglich „noch schwach genutzt“, sei mit dem fünfgruppigen Neubau direkt neben St. Paulus an der Don-Bosco-Straße mehr als nur ein vollwertiger Ersatz geschaffen worden.
Nicht mit leeren Händen gegangen
Die bis zu 19 Ehrenamtlichen und ihre Kunden – es kommen dienstags zur Ausgabezeit von 12.30 bis 14.30 Uhr jeweils zwischen 90 und 120 Karteninhaber – haben die Nummernvergabe jetzt direkt am Eingang. Dafür hat man eigens den auf der Rückseite ausgewählt, weil weder der Bürgersteig durch die Warteschlangen blockiert werden soll, noch die Menschen „auf dem Präsentierteller sein sollen“. Die Ausgabe ist nun zweigeteilt, es gibt einen Essensraum und – neu – auch einen Extra-Warteraum. Vieles wie Küche, Geschirr, Besteck und Mobiliar stammt noch aus der Friedenskirche. Tanja Högström: „Wir sind nicht mit leeren Händen gegangen und sind auch dafür sehr sehr dankbar.“
>>>DAS WÜNSCHT SICH DIE TAFEL FÜR IHREN STANDORT<<<
Die Tafel für Niederberg sucht ein möglichst innenstadtnahes Domizil, 250 bis 300 qm groß und am besten aufgeteilt in mehrere Räume sowie gut an fahrbar für ihre Transporter voller Lebensmittel zum Abladen.
Da die festen Kosten im Rahmen bleiben müssen, kann die spendenfinanzierte Tafel nur die Betriebskosten bezahlen.