Velbert. . Die Lebenshilfe errichtet an der Alten Ziegelei ein neues Zuhause für Menschen mit geistiger Behinderung. In einem Jahr soll es fertig sein.

Gerade rechtzeitig bevor es anfing zu regnen, haben die Verantwortlichen der Lebenshilfe gemeinsam mit Bürgermeister Dirk Lukrafka den ersten Spatenstich für ein neues Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung gesetzt. Am Ende der Wohnstraße Alte Ziegelei, zwischen Aldi-Parkplatz und McDonald’s, entstehen vier Wohngruppen mit insgesamt 14 Einzelzimmern und sieben Wohnungen im Bereich des ambulant betreuten Wohnens. „Wir gehen von einer Bauzeit von zwölf Monaten aus“, sagt Marius Bartos, Geschäftsführer der Lebenshilfe. Eigentlich sollte das Wohnheim schon fertig sein. Lärmschutz-Auflagen hatten den Baubeginn aber verzögert.

Der Neubau ist notwendig, weil laut dem Wohn- und Teilhabegesetz die Doppelzimmer im Wohnheim am Wordenbecker Weg, nur etwa hundert Meter entfernt, abgebaut werden müssen. Hier wohnen 47 Menschen mit geistiger Behinderung in Einzel- und Doppelzimmern. Wenn der Neubau fertiggestellt ist, werden einige Bewohner umziehen. Das neue Wohnheim sollen vor allem ältere Menschen beziehen, die nicht mehr am Arbeitsleben teilnehmen.

3,5 Millionen Euro für dreigeschossigen Neubau

Die Lebenshilfe hat das 1650 Quadratmeter große Grundstück vor einigen Jahren gekauft, als das Wohngebiet erschlossen wurde. Die Baukosten für den dreigeschossigen Neubau sollen rund 3,5 Millionen Euro betragen. Die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW und die Aktion Mensch bezuschussen das Bauprojekt. Den Rest finanziert die Lebenshilfe aus Rücklagen und einem Darlehn bei der NRW Bank.

Im Erdgeschoss werden die vier Wohngruppen untergebracht. Die Zimmer sollen rund 16 Quadratmeter groß sein und jeweils über ein eigenes rollstuhlgerechtes Bad verfügen. „Zusammen mit den Gemeinschaftsräumen hat jeder Bewohner etwa 50 Quadratmeter zur Verfügung“, erklärt Benjamin Müller vom Architekturbüro Kraft Führes aus Essen. Außerdem sind Büroräume für das Pflegepersonal vorgesehen.

Nächste Baustelle wartet schon

In den beiden Obergeschossen sollen fünf Wohnungen für eine Person und zwei Wohnungen für zwei Personen entstehen. Sie werden zwischen 45 und 75 Quadratmeter groß sein und jeweils über einen Balkon oder eine Dachterrasse verfügen. Hier können Menschen einziehen, die bereits auf den Wartelisten der Lebenshilfe stehen, aber auch andere, die auf einen ambulante Betreuung angewiesen sind. „Für diese Menschen ist es sehr schwierig, geeigneten Wohnraum zu finden“, weiß Marius Bartos.

Wenn das Wohnheim fertig ist und die Bewohner aus ihrem Doppelzimmern am Wordenbecker Weg ausgezogen sind, wird das alte Heim umgebaut. Lebenshilfe-Vorsitzende Nicole Dünchheim: „Das ist dann die nächste Baustelle.“