Langenberg. . Der Überbau der neuen Brücke am Voßnacker Weg in Essen ist montiert. Die Strecke soll aber erst im Sommer 2018 befahrbar sein.

Ein Radweg zwischen Ruhrgebiet und den Ausläufern des Bergischen Landes, das sei, so einigte man sich in den betreffenden Städten schon vor Jahren, eine schöne Sache – und so wurde der Deilbachradweg aus der Taufe gehoben.

Ganz ohne Probleme lief die Planung und Realisierung dann aber nicht ab. Immer wieder gab es Querelen um Eigentümer- und Benutzungsfragen. Nun aber wurde ein zentrales Stück des künftigen Weges fertiggestellt: Die neue Brücke über den Deilbach nahe der ehemaligen Ziegelei Timpe am Voßnacker Weg in Essen.

Der Ruhrverband hatte die neue Bach-Überquerung in der Woche nach Ostern montiert. Mehrere Stunden dauerte die zentimetergenaue Arbeit mithilfe eines Mobilkrans, dann waren die drei jeweils 16 Meter langen Stahlträger eingehoben und die 14 Fahrbahnplatten an ihrem Platz. Jede einzelne wiegt gut viereinhalb Tonnen.

Neubau war günstiger als Sanierung

Das Einheben der viereinhalb Tonnen schweren Fahrbahnplatten aus Stahlbeton war Zentimeterarbeit.
Das Einheben der viereinhalb Tonnen schweren Fahrbahnplatten aus Stahlbeton war Zentimeterarbeit. © Ruhrverband

Genau dort, wo nun die neue Brücke den Bach überquert, gab es bereits eine. Sie diente dem Ruhrverband, der beim Deilbachradweg ausschließlich bei dieser Brücke seine Finger im Spiel hatte, als Betriebsbrücke. Denn nur mit ihr war es möglich, das Regenüberlaufbecken zu erreichen, dass sich zwischen Eisenbahnschienen und Fluss in der Nähe der alten Ziegelei befindet. „Für unsere Betriebsfahrzeuge war es möglich, die Brücke zu benutzen, für Radfahrer aber nicht“, erklärt Ruhrverband-Pressesprecher Markus Rüdel auf Anfrage.

Demnach habe es nur zwei Möglichkeiten gegeben: Sanierung oder Neubau. „Und im Endeffekt war ein Neubau dann günstiger“, sagt er. Direkt neben der neuen Brücke befindet sich noch diese alte Arbeitsbrücke, die jedoch bereits nach der Montage zurückgebaut wurde – sie gehört nun der Vergangenheit an.

Die Arbeiten am Fundament der neuen Brücke hatten bereits im November 2017 begonnen: Im ersten Schritt mussten zunächst 16 Pfähle mit jeweils zehn Metern Länge in den Fels getrieben und anschließend die Widerlager betoniert werden. Erst danach konnte sich aktiv um den Hauptteil der Brücke gekümmert werden.

Jetzt werden Restarbeiten erledigt

Bevor allerdings Velberter, Essener und alle anderen, die am Deilbach entlangradeln wollen, die neue Strecke in Anspruch nehmen können, müssen verschiedene Arbeiten abgeschlossen werden. So muss etwa die Stadt Essen noch die neue Brücke an den bereits gebauten Teil des Radwegs anbinden. Auch auf Velberter Stadtgebiet finden noch Restarbeiten statt, damit dem Fahrradfahren bald nichts mehr im Wege steht.

Die neue Verbindungsstrecke samt neuer Brücke wird voraussichtlich erst im Sommer 2018 eröffnet, noch ist der Deilbachradweg nicht befahrbar. Erst die Fertigstellung aller noch fehlenden Teilstücke ermöglicht eine gefahrlose Benutzung.