Neviges. . In der Serie „Pflanzen helfen heilen“ steht im März das Gänseblümchen im Mittelpunkt. Das unscheinbare Pflänzchen ist ein wahrer Alleskönner .
Er liebt mich, er liebt mich nicht, er liebt mich...Wenn die Not und Ungewissheit zu groß wird, muss es wieder sein Leben lassen. Wird als Orakel missbraucht und erbarmungslos zerrupft. Dabei gibt es kaum eine Pflanze, die dem Gänseblümchen in Sachen Unverwüstlichkeit das Wasser reichen kann.
Ein Stehaufmännchen unter den Pflanzen
„Es richtet sich immer wieder auf, selbst, wenn man drauf tritt. Knickt nicht ab, ist ein richtiges Stehaufmännchen“, sagt Martina Bellers, Apothekerin und Heilpraktikerin. Einer der Gründe, warum das Gänseblümchen die Heilpflanze im Monat März ist. Es hilft, Sportlern wieder auf die Beine zu kommen, lindert manch ein Hautleiden und wirkt gegen Husten.
Salben helfen bei Prellungen und Verstauchungen
Blüten dekorieren den Frühlingssalat
Auch in der Küche wird die unverwüstliche Pflanze immer beliebter: Die Blätter der Gänseblümchen eignen sich gut als Beigabe zu allen möglichen Frühlingssalaten.
Die Blüten schätzen auch Sterne-Köche gern als essbare hübsche Dekoration. Und selbst die unscheinbaren Knospen finden Verwendung. In Essig eingelegt, dienen sie als bei Bedarf als Kapernersatz.
„Die pflanzlichen Auszüge wirken bei Prellungen und Verstauchungen und finden sich in vielen Salben“, weiß Martina Bellers, die generell auf die Heilkraft von Pflanzen schwört. Auch bei Blutergüssen, Muskelzerrungen und Überanstrengungen beim Sport habe sich das Gänseblümchen gut bewährt, das auf Latein „Bellis perennis“ heißt, übersetzt: ganzjährig hübsch. Tatsächlich blüht es unverwüstlich von März bis Oktober, und auch im Winter bleiben die Blätter der Bellis perennis grün.
Hilfe bei Sportverletzungen
Es gibt viele Gründe, warum der Naturheilverein Theophrastus den niedlichen Korbblüter, der, wenn man ihn denn lässt, auf so ziemlich jeder Vorgartenwiese blüht, sogar als Heilpflanze des Jahres 2017 auserkoren hat. Als „kleine Schwester der Arnica“, so Martina Bellers, habe das Gänseblümchen seinen festen Platz in der Pflanzenheilkunde erobert. Während die Auszüge der Arnica in Form von Umschlägen oder Salben bei großflächigen Quetschungen und Verstauchungen angewandt werden, helfe das Gänseblümchen speziell bei punktuellen Verletzungen. Die „ganzjährig Hübsche“ werde auch manchmal zur Geburtsvorbereitung im Kreißsaal eingesetzt, in Form von Globuli oder auch Tropfen, fährt die Apothekerin fort.
Umschläge lindern Juckreiz
„Die Heilungstendenz wird generell gefördert. Bei starkem Husten ist zwar Thymian das erste Mittel der Wahl und ziemlich unschlagbar, aber unterstützend kann man zusätzlich auch Gänseblümchen-Extrakte nehmen, das ergänzt sich sehr gut.“ Das saponinhaltige Wildkraut entfaltet seine schleimlösende Wirkung unter anderem im Tee. Dabei, so die Empfehlung, nehme man zwei Teelöffel auf 250 Milliliter kochendes Wasser. „Ein warmer Tee ist immer wohltuend. Konzentrierter sind aber die Extrakte“, meint Martina Bellers.
Einsatz auch bei hartnäckigen Hautleiden
Auch bei Verdauungsstörungen und Stoffwechselleiden hilft Bellis perennis: Hier entfalten vor allem die enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe sowie eine Vielzahl von Flavonoiden ihre Wirkung. Der niedliche Alleskönner wird auch zunehmend in der Dermatologie eingesetzt: So könnten mit Extrakten getränkte Umschläge Neurodermitis und Ekzeme schneller abheilen lassen und den für die Patienten oft unerträglichen Juckreiz lindern.
Kosmetik-Industrie hat das Gänseblümchen entdeckt
Und wenn eine Pflanze übersetzt „ganzjährig hübsch“ heißt, kommt auch die Schönheitsindustrie nicht an ihr vorbei. So findet sich das Gänseblümchen in Gesichtstonics und Dampfbädern einiger namhafter Naturkosmetik-Marken. Ob es stimmt, dass der kleine Korbblüter früher vor allem auf Gänsewiesen blühte und daher seinen Namen bekam, sei dahin gestellt. Sicher ist: Das Gänseblümchen ist einfach schön anzusehen. Und je nachdem, was das Liebesorakel am Ende sagt, macht es gute Laune.