Velbert-Mitte. Schüler des Nikolaus-Ehlen-Gymnasium verabschieden sich beim Abi-Scherz mit buntem Programm. Feiern liefen in der ganzen Stadt friedlich ab.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge haben sich die Abiturienten am Freitag endgültig vom Unterricht verabschiedet. Denn obwohl die Prüfungen erst noch anstehen, feierten die Schüler vor den Osterferien ihren letzten Schultag schon ausgelassen. Am Nikolaus-Ehlen-Gymnasium gab es dazu eine Südsee-Sause mitten auf dem Schulhof. Palmen aus Plastik, bunte Blumenketten und ein Schulleiter in Baströckchen: „Abicolada — 12 Jahre mitgemischt“, lautet das Motto des Abschlussjahrganges.
Ein paar Tränchen vergossen
„Wir haben auch Wasserbomben, aber das lassen wir bei dem Wetter draußen besser“, erzählt Abiturient Finn schmunzelnd. Feucht wurde das ein oder andere Auge aber trotzdem: „Ein paar Tränchen gab es heute schon“, erzählt Carina, „sogar bei den Jungs.“ Acht Jahre auf der Schule seien eine lange und schöne Zeit gewesen. Dass der Abi-Stress bald vorbei sei, stimme sie und die anderen deshalb zwar glücklich, aber auch traurig.
Richtig realisieren, dass gerade der letzte Tag der Schulzeit verfließt, kann sie nicht: „Wir haben das alles hier selbst organisiert“, erzählt die 17-Jährige, „das ist schon viel Arbeit und jetzt haben wir auch gut zu tun.“ Sie zeigt auf den großen Bullen, der sich inmitten eines Luftkissens wild im Kreis dreht und reihenweise Schüler abwirft: „Von dem wussten selbst die Lehrer heute morgen noch nichts.“
Schulleiter Michael Anger kann den Spaß gut vertragen
Auf der großen Bühne mischen die Abiturienten derweil Schüler und Lehrer auf: Durch riesige Boxen hallt eine Stimme: „So Herr Anger, jetzt sind Sie dran!“ In einen schwingenden Bastrock gewickelt und obenrum mit Kokosnüssen verhüllt, erobert Schulleiter Michael Anger gut gelaunt die Tanzfläche. Den Spaß könne er gut vertragen, sagt Anger mit einem Schmunzeln: „Die Vorgabe für den Abi-Scherz ist, für gute Stimmung zu sorgen“, damit hätten die Abiturienten ihre Reife schon bewiesen.
Zwei Regeln habe Anger aufgestellt: Kein Alkohol und keine dauerhaften Schäden am Gebäude. Und daran halten sich die Schüler auch. Dass dutzende Bauzäune umwickelt mit meterweise Flatterband am Morgen den Zugang zum Gebäude erschweren – das war schließlich nicht verboten.
Endgültiger Abschied ist der Abi-Scherz noch nicht
„Das ist doch vollkommen in Ordnung“, findet auch Lehrer Jan Dankerl, eine lilafarbene, glitzernde Brille auf der Nase, die ihm die Schüler aufgezwungen haben. In Englisch und Geschichte hat er auch einige der Abiturienten unterrichtet: „Das ist schon emotional, man hat ja viel Zeit miteinander verbracht.“ Ein endgültiger Abschied ist der Abi-Scherz noch nicht und deshalb sind auch die Tränen vorerst wieder schnell getrocknet. Nicht zuletzt weil die Abiturienten am Freitag ihre Zulassungen erhielten und sich am Abend noch zur Abi-Fete trafen.
Friedliche Feiern im ganzen Kreis
Wie am NEG feierten auch die anderen Abiturienten in der Stadt und im Kreis sehr ruhig. „Uns ist nichts Größeres zu Ohren gekommen“, teilt Claudia Partha, Pressesprecherin der Polizei im Kreis Mettmann, auf Anfrage mit. „Das war hier eine sehr friedliche letzte Schul-Woche.“ Mit Einsatzfahrzeugen, die am Donnerstagabend auf dem Parkplatz des Geschwister-Scholl-Gymnasiums gestanden hätten, habe die Polizei, nach eskalierten Abi-Feiern in den vorigen Jahren, Präsens zeigen wollen.
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Die schriftlichen Abiturprüfungen
finden in Nordrhein-Westfalen dieses Jahr zwischen dem 11. April und dem 2. Mai statt. Erst danach geht es weiter mit den mündlichen Prüfungen.
Der letzte Schultag fällt stets auf den Freitag vor den Osterferien. Von da an lernen die Schüler zuhause für die Prüfungen.
In NRW gibt es seit 2007 das Zentralabitur. Abiturienten im ganzen Land müssen dabei die gleichen Aufgaben lösen.