Neviges. . Am Wochenende gab es in der Glocke wieder tolle Sachen zu kaufen. Ob selbstgemachte Stofftiere, Schmuck oder Backbücher - für alle gab es etwas.
Viele vollgestellte Stände begrüßten die Besucher des 33. Kreativmarkts in der Glocke: Und trotz des trüben Wetters kamen am Wochenende beim Bummeln schon Osterstimmung auf, denn getreu dem Motto „Frühlingserwachen 2018“ wurde der Eingang von zwei Blumenkübeln mit gelben Ostereiern flankiert – im Inneren erwarteten Tulpen und passende Dekorationen die Gäste.
Auch Osterdekorationen kamen nicht zu kurz
An beiden Markttagen sollten diese „sich von den schönen Augenblicken des Lebens“ inspirieren lassen und „die Atmosphäre in der Glocke“ genießen, wie ein Plakat im Eingangsbereich verkündet. Und tatsächlich beschreibt auch Helga Braune, die den Kreativmarkt gemeinsam mit ihrer Schwester veranstaltet, die Stimmung im großen Saal als „muckelig“. Nach der Kälte draußen, die viele Besucher am ersten Tag fernhielt, war das auch dringend nötig.
An den Ständen wurden die unterschiedlichsten Gegenstände angeboten, die Verkäufer versuchten sich an Kreativität zu übertreffen. Da fanden Besucher Backbücher mit eigenen Rezepten, selbstgemachte Stofftiere und Schmuck aus alten Besteckteilen. Ein kleiner Junge hat seine Freude an den Kinderschuhen aus Leder, die den „Elefanten aus der Sesamstraße zeigen“. Doch auch die Osterdekoration kommt nicht zu kurz. Heike Kohlmann ist zum ersten Mal dabei und verkauft Ostereier aus Filz. Seit knapp acht Jahren geht sie dieser Tätigkeit nebenberuflich nach. Wie auch viele andere Künstler hier, wurde sie von den Veranstalterinnen zur Teilnahme animiert.
Früher stand eine Gaststätte, wo heute die Glocke ist
Die Schwestern Anne Kipper und Helga Braune verbindet auch viel mit der Glocke, denn auf dem Gelände führten ihre Eltern vor der Errichtung des Rundbaus eine Gaststätte. Auch sie als Veranstalterinnen haben einen eigenen Stand, an dem sie individuell gestaltete Grußkarten verkaufen. Diese Arbeit hat sie überhaupt erst dazu gebracht, den Markt zu veranstalten. Denn früher waren sie nur von Zeit zu Zeit „Notstopfen“ bei anderen Ausstellungen. Doch dann schlug jemand ihnen vor, es selbst zu machen.
Veranstalterinnen verschönerten den Saal selbst
Das nahmen sich die beiden zu Herzen: Mit der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) gründeten sie den Kreativmarkt, der sowohl im Frühjahr als auch im Herbst stattfindet. Als dies KAB ausstieg, machten sie alleine weiter. Seit Donnerstag waren sie diesmal wieder zu Gange, um alles vorzubereiten, bis um 11 Uhr am Samstag der Markt mit der offiziellen Begrüßung und einem Sektempfang eröffnet wurde. Aber auch wenn die Besucher um 18 Uhr am Sonntag wieder verschwunden sind, steht noch viel Arbeit an, denn bis die Schlüssel abgegeben werden „muss alles Takko sein“.
Auffällig bei dem Markt ist auch das immer wiederkehrende Pfauenmotiv, das seinen Höhepunkt in einem großen Vogel findet, der in der Mitte des Saals über allem thront und über das Geschehen wacht. Laut Helga Braune handelt es sich um ein internes Motto, das Einfluss auf die Farben und Materialien der Raumdekoration hat. Alleine haben sie und ihre Schwester mit Hilfe von Q-Tip-Stäbchen, Kaffeelöffeln und mehr für die Verschönerung des Saales gesorgt.
24 Aussteller gaben sich ein Stelldichein
24 Aussteller haben sich an diesem Wochenende in der Glocke eingefunden. Zwei Drittel davon sind bewährte Teilnehmer, der Rest sind Neue. Das sei auch nötig, damit es interessant bleibe, so die Veranstalterin. Mit der Zeit würden es auch immer mehr Besucher aus den verschiedenen Altersgruppen, doch in diesem Jahr habe das Wetter nicht mitgespielt.
„Ich wäre am Samstag auch nicht rausgegangen“, gibt ein Verkäufer ohne Umschweife zu. Er und seine Frau, die schon immer etwas mit Kräutern gemacht hat, verkaufen seit sieben Jahren ihre Essigspezialitäten in der Glocke. „Wir gehören schon zum Standardinventar“, behaupten die Eheleute von sich – und haben mit den Jahren viele Stammkunden gewonnen. Ihnen gefällt besonders die familiäre Atmosphäre: „Man kennt sich eben.“ Und tatsächlich hegen die Verkäufer und Kunden einen höflichen und freundlichen Umgang miteinander.
Dreiköpfige „Mädelsgruppe“ servierte Kaffee und Kuchen
Wer sich mal eine Pause gönnen möchte, bekam in der Küche Kaffee, Kuchen und Co von der dreiköpfigen „Mädelsgruppe“, die laut Helga Braune „mit Herz und Liebe bei der Sache“ ist. Während sich viele der Besucher für eine Tasse Kaffee an einem der vielen Tische niederlassen, arbeiten die Aussteller an so manchem Stand noch emsig weiter. Doch Helga Braune ist sich sicher: „Alles was Freude macht, ist keine Arbeit.“