Neviges. . Die Werbegemeinschaft Neviges (WGN) ist neuer Betreiber des Wochenmarktes. Der Vorstand hat viele Idee, das Angebot attraktiver zu gestalten.

Freude, verhaltene Skepsis und ein gelassenes „Warten wir mal ab, ob die das können“: Ganz verschieden reagieren die Markthändler auf die Nachricht, dass die Werbegemeinschaft Neviges (WGN) ab dem 1. April den beliebten Wochenmarkt betreibt. Dessen Vorstand ist voller Tatendrang: „Wir wollen, dass wieder mehr Händler herkommen, die Vielfalt wieder größer wird“, sagt der zweite Vorsitzende Helmut Wulfhorst.

Mehr Händler in die Fußgängerzone locken

Unter anderem will man die Biobauern aus dem Windrather Tal in die Fußgängerzone holen, ein Geflügelstand steht ganz oben auf der Wunschliste, auch einer mit Käse. „Früher gab es zu Spitzenzeiten an die 50 Händler an einem trockenen, sonnigen Wintertag, jetzt knapp die Hälfte, bei miesem Wetter unter 15“, zieht der 1. Vorsitzende Thomas Bellers Bilanz.

„Der Markt ist für uns immens wichtig“

Und diese Negativ-Spirale gelte es unbedingt aufzuhalten. „Der Markt ist immens wichtig für uns alle. Wenn es den Donnerstag nicht mehr gibt, können wir hier alle in zwei Jahren komplett einpacken“, spricht Wulfhorst die Magnetkraft des Wochenmarktes an. Worauf der WGN-Vorstand Wert legt: „Wir wollen keine Unruhe verbreiten, kein Konkurrenzdenken. Wir wollen nur durch ein bunteres Angebot wieder mehr Leute nach Neviges holen. Davon profitieren dann ja alle“, so Thomas Bellers.

Auch über die Öffnungszeiten, bisher 7 bis 13 Uhr, wolle man nachdenken: „Wir werden uns umhören: Wann verdient ihr am meisten euer Geld?“ sagt Wulfhorst, dem auch ein Bring-Service vorschwebt: Eier und Kartoffeln kaufen und sich alles bequem nach Hause liefern lassen, das dürfte vor allem älteren Kunden gefallen.

Alle wünschen sich wieder einen Käsestand

Obst- und Gemüsehändlerin Eva Kühn jedenfalls ist ganz zuversichtlich, was „die Neuen“ betrifft: „Die Marktgilde hatte immer viel versprochen, aber außer einem Tag mit Gewinnspiel passierte nicht viel. „Man wird sehen, wie die jetzt arbeiten. Wenn wirklich ein Käsestand kommt, wäre das schon gut.“

Hartmut Ehlert, der „Eiermann“ aus Tönisheide, ist eher skeptisch: „Ich bin mal gespannt. Die Frage ist doch: Welche Interessen vertritt die Werbegemeinschaft? Es gibt Gerüchte über veränderte Öffnungszeiten, aber einige von uns verkaufen ja auch nachmittags.“

Ehemalige Nachbarn treffen sich immer auf dem Markt

Und die Marktbesucher? Die sind im Großen und Ganzen schon jetzt recht zufrieden: „Als ich vor Jahren von Ratingen-Lintorf hierher zog, da dachte ich: Was haben die doch hier für einen schönen Markt“, meint Eva Eiletz. Angelika Neumann aus Langenberg trifft hier fast jeden Donnerstag frühere Nachbarn, das Ehepaar Schulze aus Velbert-Mitte. „Hier ist es viel schöner. In Velbert den Markt mit den drei Ständen, den können Sie vergessen“, meint Barbara Schulze, und Ehemann Udo nickt nur: „Was meine Frau sagt, ist alles richtig.“ Na bitte, so einträchtig lässt es sich doch prima Kaffeetrinken. Ein Vergnügen, das sich die Drei übrigens jeden Donnerstag gönnen.