Velbert-Mitte. . Auszahlungen und Bedienung der Kunden sichergestellt. Akut gibt’s Ausfälle durch die Grippewelle. „ME-aktiv“ stellt auf die elektronische Akte um

Noch baumelt auf der Frontseite lediglich ein Elektrokabel an der Stelle der Fassade, die für den beleuchteten Schriftzug „Jobcenter ME-aktiv“ vorgesehen ist; auf der Rückseite hinkt die Fertigstellung des Parkplatzes mit 45 Stellplätzen für Mitarbeiter und Besucher witterungsbedingt dem Zeitplan hinterher. Aber in der niegelnagelneuen Geschäftsstelle am Baum ist es „gut angelaufen“, wie Franz Heuel versichert. „Es ist sichergestellt, dass alle Kunden bedient werden“, sagte der Geschäftsführer beim Ortstermin mit der WAZ, „und die Auszahlungen sind gewährleistet.“

Reserven für weitere Mitarbeiter

Hier und da laufe es aber noch ein bisschen holperig. Man habe schließlich neue Mitarbeiterteams formiert, müsse an der einen oder anderen Stelle noch bei der Technik nachbessern, „aber in vier Wochen spricht niemand mehr darüber.“ Die Warteschlangen der ersten Tage seien passé, berichtet Heuel. Es seien anfangs nicht nur sehr viele Menschen gekommen, um sich den Neubau anzuschauen, sondern der Ansturm sei auch deshalb größer gewesen, weil die Geschäftsstellen in Heiligenhaus, Velbert-Innenstadt und Wülfrath, die nun an der Heiligenhauser-/Ecke Jahnstraße unter einem Dach vereint sind, für den Umzug mehrere Tage geschlossen waren.

Keine Aktenhaltung mehr mit Papier

Damit nicht genug: Nach 18-monatiger Vorbereitungszeit wurde auch noch die elektronische Akte eingeführt und die klassische Aktenhaltung mit Dokumenten in Papierform aufs Altenteil geschickt. „Läuft sehr gut bis auf wenige lokale Probleme“, meldet die Geschäftsführung auf Nachfrage. Holperig sei es zum Beispiel an der Schnittstelle, wo gescannt werde.

Neues Konzept für Neukunden

Was ist besser als am alten Standort? Frank Hertel führt zuerst das „moderne, funktionelle Gebäude“ und die „hervorragende Eingangszone mit dem Kundenempfang“ an. Überdies habe man ein völlig neues Neukundenkonzept eingeführt, erzählt der Geschäftsstellenleiter weiter. Man berate die Kunden möglichst schon gleich beim ersten Termin abschließend und führe sie der Arbeitsvermittlung zu. „Das Modell ist in der Form hier bei uns entwickelt worden und wirklich sehr kundenfreundlich gedacht“, ergänzt Franz Heuel. Die SGB-II-Bescheide würden transparenter und man hoffe, dass damit auch die Zahl der Widersprüche sinken werde.

Gebäude ist behindertengerecht

Das Jobcenter konnte bei der Ausgestaltung des Gebäudes mitreden und hat nun für die fast 2800 behindertengerechten Quadratmeter einen Mietvertrag für 15 Jahre mit Verlängerungsoption. Der Platz bietet Reserven, reicht für 125 Mitarbeiter. 100 sind es bisher erst.

Einfacher Vertretungen organisieren

„Wir können hier die Abläufe effektiver gestalten und haben alle Kompetenzen unter einem Dach“, preist Geschäftsführer Heuel die Vorzüge. Das gelte etwa für das Spezialteam für die unter 25-Jährigen und den zentralisierten Bereich Bildung und Teilhabe. Nicht zuletzt könne man jetzt Vertretungen einfacher organisieren. Wenn früher in Wülfrath vier Leute krank geworden seien, sei die Geschäftsstelle praktisch dicht gewesen.