Tönisheide. . Seit 25 Jahren härtet und veredelt die Firma „Industrieservice Büscher“ mit Erfolg Aluminium. Zur Jubiläumsfeier kommen Kunden aus ganz NRW.

Wer seine Reisetasche im Zug oben ins Gepäckfach wuchtet, denkt nicht drüber nach, ob das Ding auch wirklich hält und einem nicht die Tasche auf den Kopf knallt. Tut sie auch nicht, denn Ulrich Büscher und sein Team haben ja ihre Hausaufgaben gemach: „Wir machen Aluminium fester, härter, edler“, fasst der Firmengründer der „Büscher Industrieservice GmbH“ zusammen. Mit seinen 74 Jahren ist er kein bisschen müde, sondern vielmehr noch immer fasziniert und völlig begeistert von dem Leichtmetall Aluminium. Seit 25 Jahren macht in Tönisheide gehärtetes Aluminium nicht nur Gepäckablagen im Zug sicher.

„Unsere Kunden sind Gießereien“

Betrieb ist auch besonders zertifiziert

Seit Juli 2017 ist der Betrieb besonders zertifiziert: Unter anderem sind die Ofenanlagen elektrisch geregelt und werden mit variablen Programmen gesteuert.

Auch der Nachweis der Härte erfolgt gleich mehrfach. Zudem wird die Ware zum Schluss noch einmal geprüft.

Die Teile finden sich in Fahrzeugen, allen möglichen Industriemotoren, sie machen Rollstühle flott und einen Porsche leichter zu schalten. „Unsere Kunden sind Gießereien, sie stellen die Produkte her, die wir hier veredeln“ erläutert Ulrich Büscher. „Es soll alles leicht bleiben, dabei soll aber die Festigkeit erhalten bleiben.“

Aus ganz NRW kommen die Kunden, mit denen Mitte März ordentlich gefeiert wird. Ulrich Büscher und seine Frau Barbara, verstehen sich vielleicht auch deshalb so gut mit ihren langjährigen Kunden, weil der Chef selbst in einer Gießerei aufgewachsen ist.

Der Weg des einzigen Sohnes war vorgezeichnet

Das seit 1993 bestehende Unternehmen ist hervorgegangen aus der väterlichen Aluminium-Gießerei, am gleichen Standort Wülfrather Straße. Lehre als Werkzeugmacher absolviert, auf dem zweiten Bildungsweg Maschinenbau studiert - für den einzigen Sohn war klar, wohin der Weg führt. „Ich hab seit 1981 die Gießerei weitergeführt, die 1993 geschlossen wurde.“ Stattdessen konzentrierte sich die „Büscher Industrieservice GmbH“ von nun an auf das Veredeln und Härten.

Im letzten Jahr 15 Prozent mehr Umsatz gemacht

Kein Buchstabensalat, sondern Einzelteile zum Bau eines Rollstuhl.
Kein Buchstabensalat, sondern Einzelteile zum Bau eines Rollstuhl.

Eine Entscheidung, die Ulrich Büscher nie bereut hat: „Ich bin mit 50 noch mal neu gestartet, das war auch für mich spannend.“ Dass es eine gute Entscheidung war, zeigen die Zahlen: Rund 500 Tonnen Aluminium im Jahr verarbeiten die sieben Mitarbeiter an sieben Öfen, angefangen hat Büscher einst 1993 mit einer Hilfskraft und zwei aus der Gießerei übrig gebliebenen Öfen. Das Unternehmen sei gesund. „Im letzten Jahr haben wir 15 Prozent mehr Umsatz gemacht.“

Die Öfen sind etwa 500 Grad heiß

Was auch seinen Partner German Nasute (53) freut. Der Argentinier ist geschäftsführender Gesellschafter und ebenso mit Leib und Seele dabei wie der Firmengründer selbst. Zur Technik: Das Material wird bei rund 500 Grad erhitzt und anschließend in großen Wasserbehältern abgeschreckt. „Wir heizen die Teile an auf eine Temperatur, bei der sich die Gefügebestandteile verändern. In einem zweiten Arbeitsgang kann man dann den Härtegrad bestimmen“, erklärt Ulrich Büscher. Und der wiederum richtet sich nach dem Verwendungszweck.

Durch die gute Zusammenarbeit mit seinem Partner ist auch die Zukunft des Unternehmens gesichert. Denn die Büscher-Kinder haben anderweitig ihren guten Weg gemacht: der Sohn als promovierter Ingenieur in Kiel, die Tochter ist Tierärztin. Grund für die Eltern, stolz zu sein. Und jetzt unbeschwert das Firmenjubiläum zu feiern.