Neviges. . Beim Generationentreff zaubert Gerhard Tennagels ein Luxus-Frühstück, das jeder nach Gutdünken bezahlt. Die Leute kommen gern zum töttern.
Für Elfi, Bruni, Manfred und Co ist klar wie Kloßbrühe, wie ein perfekter Donnerstag aussieht: „Markt, hier schön frühstücken, bisschen dummes Zeugs reden und dann ab nach Hause“, meint Horst-Werner zufrieden. Aber vor dem Abmarsch, ganz wichtig, muss noch das Porzellanschweinchen auf dem Tresen gefüttert werden.
Ein Luxus-Frühstück mit Ei und Joghurt
Anbieter von diversen Erste-Hilfe-Kursen
Generationentreff, Ladenpassage, Elberfelder Straße 35. Geöffnet Donnerstag 9 bis 13 Uhr.
Der Sanitätsdienst Tennagels bietet für Berufsgenossenschaften Erste-Hilfe-Kurse an.
Ein Kurs für Führerschein-Absolventen läuft jeden Sonntag, 10 bis 17 Uhr, Nevigeser Straße 287. www.Sanitaetsdienst.net
Im „Generationentreff“ von Gerhard Tennagels in der Ladenpassage der Fußgängerzone entscheidet jeder selbst, was ihm das Luxus-Frühstück mit mehreren Brötchensorten, Ei, Joghurt, Orangensaft und Jägermett wert ist. „Wir regeln das hier nur über Spenden“, sagt der Inhaber des gleichnamigen Sanitätsdienstes in Neviges. Die Idee, „Leute an einen Tisch zu bringen“ hatte ihn beim Dorffest im letzten Sommer gepackt. Kurz darauf entdeckte er das leer stehendes Ladenlokal. Dann ging alles ganz schnell.
„Sowas gibt’s bei uns in Köln nicht“
Seitdem weiß die putzmuntere Rentner-Clique um Horst-Werner und seine Annette, was sie donnerstags zu tun und zu lassen hat. An diesem Morgen gehört auch Freund Hartmut dazu. Mittlerweile in Köln lebend, aber aufgewachsen in Neviges, lautet sein Urteil unmissverständlich: „Hier möchte ich nicht mehr tot übern Zaun hängen.“ Aber hier frühstücken schon, denn, das muss der 66-Jährige zugeben: „Sowas gibt’s bei uns nicht.“
Kaffee satt und Zeit zum töttern
Sowas, das ist viel mehr als das mit Liebe zubereitete Frühstück, für das Gerhard Tennagels und Katharina Kahn morgens früh Gemüse für den Rohkost-Teller schnippeln, appetitlich die Wurstscheiben drappieren und das Jägermett frisch vom Metzger holen. Nicht zu vergessen die Zubereitung der kleinen Käsespieße, auf die obendrauf natürlich eine Weintraube gehört. Es schmeckt einfach prima, das riesige Frühstück, aber allein zum sattessen kommt hier niemand. Im Generationen-Treff, da wird getöttert, da erfährt man Neuigkeiten, und dass es nebenbei Kaffee bis zum abwinken gibt, finden alle wunderbar. Wobei der Name „Generationentreff“ nicht ganz der Realität entspricht, wie Manfred bemerkt: „Unter 60 finden Sie hier niemanden, da müssen Sie erst gar nicht kommen.“
Clique trifft sich jeden Donnerstag
Ursprünglich wollte Gerhard Tennagels, der den Frühstückstreff rein ehrenamtlich führt, ein tägliches Nachmittags-Angebot schaffen. „Aber das setzte sich nicht durch, und so blieb es beim Marktfrühstück.“ Gleich 12 Uhr, Zeit zum Aufbruch für Manfred und seine Freunde. Jetzt noch schnell das Sparschwein füttern – und tschüss bis nächsten Donnerstag.