Langenberg. . Evangelos Koukouwitakis stellt in der Galerie 23 aus. Seine Werke sind geprägt von morbide anmutenden Zusammenstellungen und Vergänglichkeit.

„Es ist sehr schön, wenn man sich überraschen lässt, wie die eigenen Bilder präsentiert werden“, freut sich Evangelos Koukouwitakis. Doris Stevermüer hatte die Werke des Duisburger Künstlers in seinem Atelier für die Ausstellung in ihrer Galerie 23 an der Frohnstraße abgeholt und nach ihrem Empfinden in den Räumen verteilt.

Direkt im Eingangsbereich empfangen Stillleben den Besucher. Keine üppigen Fruchtarrangements wie man sie von den alten Meistern kennt, sondern etwas morbide anmutende Zusammenstellungen in gedämpften Farben mit Skeletten von Vögeln, welkenden Pflanzen, zerbrochenen Gläsern und verbeulten Kannen.

Gemälde ohne Pinselstrich

Was aussieht wie Gemälde ohne Pinselstrich sind digitale Fotografien, gerne als Collage mit „Abfall“ aus der analogen Fotografie oder Asphaltfarbe kombiniert. Die Schönheit der Vergänglichkeit kennzeichnet die Blumenbilder im nächsten Raum: Wunderschöne Blumen, die den Zenit ihrer Pracht überschritten haben, verstärkt durch die Bearbeitung des Künstlers.

Künstlerkollege lobt die Arbeiten

Wenn man die Treppe hochgeht, steigert sich das Dahinwelken in einer vierteiligen Serie: Evangelos Koukouwitakis schaut zu, wie Pusteblumen zu einem traurigen Rest verfallen und das Wasser in der Vase immer fauliger wird. Diese Bilder sind mal nicht verfremdet worden. „Dass dem Tod etwas Schönes innewohnen kann, ist vielleicht nur in der Kunst möglich, und die makellosen Fotoarbeiten von Evangelos Koukouwitakis belegen das“, brachte es der Künstlerkollege Dieter Rogge auf den Punkt.

Die Arbeitsweise in der Kombination aus Malerei, quasi dem Hintergrund, Lichtführung und Fotografie ist auch in den Aktbildern wiederzuerkennen. Die Bildnisse der unbekleideten Frauenkörper, aufgenommen vor vielen Jahren auf Schwarz-Weiß-Film, sind ebenfalls mit dunklen Flüssigkeiten bearbeitet worden. „Ich stelle den Bezug zum Bewegtbild her“, so der Künstler, der von sich sagt, dass er kein Technikfreak ist.

Eigenwillige Technik

„Für mich soll es möglichst einfach sein.“ Die Akte, die im vergangenen Jahr mit Hilfe der digitalen Kamera entstanden, wirken wie Unterwasserbilder, sind es aber nicht, die eigenwillige Technik des gebürtigen Griechen macht es möglich. Der lebt schon lange in Deutschland, wollte schon als Kind Kunst machen, studierte in Duisburg auf Lehramt und war nach einem Praktikum ernüchtert: „Schule brauche ich nicht“, so seine Überzeugung.

Dafür gründete er eine Ateliergemeinschaft, später übernahm er das Atelier der Stadt Duisburg, ist eng mit der großen Düsseldorfer Kunstausstellung verbunden, erhielt einen Förderpreis und förderte seinerseits bereits zu Zeiten des Kalten Krieges den Künstleraustausch mit der damaligen Sowjetunion.

>>> AUSSTELLUNG ENDET MITTE APRIL

Die Ausstellung „Evangelos Koukouwitakis“ ist bis zum 15. April in der Galerie 23 an der Frohnstraße 3 zu sehen.

Öffnungszeiten nach Vereinbarung, Informationen per Telefon unter den Rufnummern (02052) 9 25 83 63 oder (02052) 47 58. Auch per Mail gibt es Auskünfte – die geht an info@galerie-23.de.