Langenberg. . 1998 bekamen Martina und Thomas Hoeveler für „Die schöne Galathée“ den Velberter Kulturpreis. Ihr „kleinewelttheater“ bespielen sie immer noch.

Ein Theater, in dem man die ganze Welt entdecken kann – geht so etwas überhaupt? Martina und Thomas Hoeveler haben einen solchen Mikrokosmos geschaffen. „kleine­welttheater“ heißt ihr Schauspielhaus, das sie vor 20 Jahren in Langenberg gründeten.

Das heißt „Gegründet haben wir es schon ein Jahr früher“, erinnert sich Thomas Hoeveler. Kennengelernt hatten sich er und Martina Jahre zuvor während ihrer Musik- und Schauspielausbildung in München. Sie wurden ein Paar – nicht nur privat, sondern auch beruflich: Nach Engagements an Bühnen in Süddeutschlands und NRWs (u.a. Bayerische Staatsoper, Stadttheater in Ingolstadt, Aalen und Konstanz sowie der Burghofbühne Dinslaken) wagten sie schließlich den Sprung in die freischaffende Selbstständigkeit: Gemeinsam gründeten sie 1997 eine mobile Gastspielbühne und gaben ihr den Namen „kleinewelttheater“.

Zehn Jahre waren sie auf Tournee in ganz Deutschland

Ein Name, der schnell weit über Velberts Stadtgrenzen hinaus hallenden Klang entfalten sollte. In Koproduktion mit dem damaligen Kulturamt der Stadt Velbert entstand 1989 das Stück „Die schöne Galathée“, das ebenso wie die nächste Koproduktion „Shakespeare in Blue“ im Schloss Hardenberg und in der Vorburg aufgeführt wurden. Und bereits im ersten Jahr seines Bestehens erhielt das „kleine­welttheater“ 1998 den Kulturpreis der Stadt Velbert.

Mit dem Theaterstück „Die schöne Galathée“ fing 1998 im „kleinewelt­theater“ von Martina und Thomas Hoeveler alles an.
Mit dem Theaterstück „Die schöne Galathée“ fing 1998 im „kleinewelt­theater“ von Martina und Thomas Hoeveler alles an.

Zehn Jahre lang tourten Martina und Thomas Hoeveler mit Kindertheaterproduktionen durch Kindergärten und Schulen. Nicht nur im Kreis Niederberg konnte man ihre Aufführungen sehen: „kleine­welttheater“-Inszenierungen konnte man in Neus und Düsseldorf, Gelsenkirchen und Duisburg, in Aachen, München, Nürnberg, Berlin, Dresden, Frankfurt und zahlreichen weiteren bundesdeutschen Städten sehen.

Gezeigt wurden klassische Stoffe wie „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ oder „Peterchens Mondfahrt“ ebenso wie „Mein lieber Schwan“, „Das Geheimnis der schwarzen Schafe“ oder „Olle Holle“, das 2003 sogar für das Kinder- & Jugendtheatertreffen NRW ausgewählt wurde.

Jazz-Lounge mit Daisy Blue

Den nächsten Auftritt haben Martina und Thomas Hoeveler am morgigen Samstag: ab 21 Uhr laden sie mit ihrem Programm „Daisy Blue“ zur Jazz-Lounge in die Gaststätte Alt-Langenberg, Hellerstraße 15, ein. Der Eintritt ist frei.

Mehr Informationen über das „kleinewelttheater“ gibt’s unter www.kleinewelttheater.de.

Einer langjährigen Zusammenarbeit mit dem Consoltheater Gelsenkirchen folgten zahlreiche Spielstättenkooperationen, unter anderem mit dem FFT Düsseldorf, dem „Grend“ in Essen, Thealozzi Bochum oder dem Freien Werkstatt Theater Köln.

Neben Kooperationen mit der Dietrich Grönemeyer Stiftung, bei der 2013/14 „Erwin und Rosi oder die verschwundene Sommersprosse“ entstand, setzte das „kleine­welttheater“ auch lokal auf Zusammenarbeit: Gemeinsam mit der Buchhandlung Kape etablierte Thomas Hoeveler den „Querleser“, der von 2010 bis 2016 sein „Buchtheater“ präsentierte.

Ihr aktuelles Musikprojekt heißt „Daisy Blue“

Neben ihrem „kleinen weltraum“, in dem die Hoevelers regelmäßig im Wiemhof 4 Kleinkunst präsentieren (bereits dreimal las dort in den vergangenen Wochen Schauspielerin Hedi Kriegeskotte den „Kleinen Prinz“) hat sich das Paar seit 2014 wieder verstärkt der Musik zugewandt. „Daisy Blue“ heißt das aktuelle Jazz-Musikprojekt, mit dem die ausgebildete Koloratursopranistin und Klavierlehrerin und der Theaterschauspieler und E-Gitarrist zu sehen sind.