Langenberg. . Beide Prunksitzungen der kfd-Frauen St. Michael waren restlos ausverkauft. Und draußen bleiben musste diesmal keiner – außer den Männern.

Auf jecke Möhnen ist Verlass: Pünktlich um 19.11 Uhr starteten Gabi Peter und Birgitta Bachmann am Donnerstag zur inzwischen 49. Altweibersitzung der Langenberger kfd-Frauen von St. Michael. Parallel zum Dschungelcamp führten die beiden Moderatorinnen witzig und locker durch den Mottoabend „Dschungelfieber“. So verwunderte es nicht, dass es eine sehr große Anzahl Tiger und Panther gab. Vereinzelte Schmetterlinge, exotische Spinnen, ein paar Löwen und Vögel gab es außerdem.

Das Flusspferd mit dem elegantesten Hüftschwung

Gleich zu Beginn konnten die 250 Möhnen – diesmal am Donnerstag und Freitag – den wohl elegantesten Hüftschwung eines Flusspferds bewundern. Mit dem kraftvollen Start sorgte das Team der Apotheke zur Post für einen gelungenen Abend und durfte gleich die erste Zugabe abliefern. Birgitta Bachmann honorierte die Darbietung mit Lions-Riegeln: „Weil wir hier echte Sterne haben, da brauchen wir keine zu verteilen.“

Nach einer kurzweiligen Moderation marschierten die Teilnehmerinnen der Rheinischen Audienz ein: Päpstin, Kardinälin, Erzbischöfin und Langenberger Pfarrerin diskutierten über eine mögliche Gleichberechtigung der Männer in der Kirche. Zölibat, Mitras, Diözese: Lustig galoppierten die Frauen durch die Kirchenbegriffe und stellten letztlich fest, dass es Männer im Kirchendienst nicht geben könne, denn: „Es heißt ja auch die Kirche und nicht der Kirche“.

Im nächsten Jahr feiert der lfd-Karneval ein Jubiläum

Das jeweilige Motto der legendären Altweiberpartys wird jedes Jahr schon im April des Vorjahres festgelegt. Mit Beginn der 5. Jahreszeit am 11. November beginnen dann die Proben für ein fast vierstündiges Programm. „Im nächsten Jahr feiern wir zum 50. Mal Karneval bei den kfd“, freut sich Annette Sonnenschein, die auch jetzt wieder die Organisation des Veranstaltung übernommen hatte.

Farbenfroh und phantasievoll verkleidet präsentierten sich 250 Möhnen beim
Farbenfroh und phantasievoll verkleidet präsentierten sich 250 Möhnen beim

Theresia Schürmann, die Vorsitzende der Langenbergerinnen, ergänzt: „Im Sommer werden die kfd-Frauen in Langenberg 120 Jahre alt. Früher hießen sie ‚Frau und Mutter‘, davor ‚Mütterverein‘.“ Theresia Schürmann wird wenig später, genauso wie Annette Sonnenschein, auf der Bühne stehen.

Jetzt bebt zunächst noch die Bühne unter den Tanzeinlagen der „kecken Jecken“, denen Eulalia Piependeckel folgt. Auch sie hat nicht den besten Eindruck von Männern und erzählt von ihrem Umzug, der notwendig wurde, weil Ehemann Klaus-Dieter mit dem kürzlich erworbenen Sitzstaubsauger nicht die Treppen des Hauses saugen kann. Es folgt ein Quintett, das Cellulite, Orangenhaut und Schwangerschaftsstreifen besingt. Spätestens jetzt gibt es im Saal kein Halten mehr, denn: „Ohne Stützstrumpfhose hängt alles lose“.

Möhnen stürmen auch zwei Prunksitzungen

Erstmals hatten die kfd-Frauen von St. Michael in diesem Jahr zu zwei Prunksitzungen eingeladen: an Weiberfastnacht und am gestrigen Freitag.

Die Sorge, ob tatsächlich auch ein zweiter Saalkarneval genügend Anklang fände, war unbegründet: Auch am Freitagabend war der Pfarrsaal von St. Michael ausverkauft.

Nach kurzem Bühnenumbau überzeugt dann das „Dream-Team Loriot“. Über Geigen und Trompeten tauschen sich Brigitte van Strien und ihr Gatte Erika Holzbach vor allem über Deutschlands Konjunktiv aus. „Ein Highlight jagt das andere“, stellt Tigerin Doris Drinhaus begeistert fest. Und es stimmt: TraKi und MoKi werden vorgestellt. Passend zum Jubiläum der kfd steht die Traditionelle Kirchenfrau – anpassungsfähig, unterwürfig, fleißig und hilfsbereit – der Modernen Kirchenfrau – sexy, intelligent, extrovertiert – gegenüber.

Und am Ende stürmen die Möhnen tanzend die Bühne

Immer wieder wird getanzt und geschunkelt, gefeiert, mitgesungen und gelacht. Mit den beiden Lehrerinnen, beeindruckend gespielt von Marlies Michel und Gerda Peter, ist der kurzweilige Abend dann auch schon fast zu Ende. Nach der schmatzend vertilgten Banane folgt ein letzter Tanzakt, bevor alle Närrinnen auf die Bühne zum Tanzen eingeladen werden. Ute Berker ist begeistert: „Die Stimmung ist toll, es sind so nette Leute hier, alle sind schön kostümiert.“ Und dann ist auch sie schon auf die Bühne geklettert und tanzt.