Neviges. . Im Jugendzentrum feiern Kinder für einen Euro Eintritt Karneval. Das Team der Stadt organisiert die Fete mit Herzblut, und Jugendliche helfen.

Uffz, den Rücken durchdrücken, vorsichtig nach hinten lehnen. Jetzt noch versuchen, sich irgendwie nach vorne zu bewegen und dabei diese blöde Stange nicht zu berühren. Geschafft. Der blaue Bär strahlt. Der Limbo-Tanz stand bei der Karnevalsparty im städtischen Jugendzentrum Lessingstraße wieder mal oben auf der Hitliste.

Karneval für Jeden bei einem Euro Eintritt

Nicht zu vergessen natürlich Kinderdisco, Kostümwettbewerb, Polonaise, Partyspiele. Dazu gibt’s Karnevalsbrause und jede Menge Mini-Berliner und leckere Mini-Windbeutel – und das alles für einen Euro Eintritt. Ob die kleinen Clowns, Prinzessinnen und Indianer ahnen, wieviel Arbeit hinter der Organisation dieser Party steckt?

Viele fühlen sich im Jugendzentrum wie Zuhause

Jugendzentrum bietet Probenräume für Bands

Die Karnevalsparty für Kinder im Alter von 6-12 Jahren gehört neben Halloween, Mädchenfest und „Zappeltreff“ zum Ferienbeginn zu den regelmäßigen Veranstaltungen im Jugendtreff.

In der Woche können hier Bands proben, man trifft sich zum spielen und kickern. Donnerstags gibt’s einen Kochkurs. Mehr unter 02053/5185.

Seit nunmehr 27 Jahren stemmt Mitarbeiterin Corinna Schulz mit ihrem Team diesen Nachmittag, den sich wirklich jedes Kind leisten kann. Nicht zu vergessen das Engagement einer guten Handvoll Jugendlicher, die den gemütlichen, etwas schummrigen Flachdach-Bau mit dem Charme der 70er Jahre unisono begeistert als ihr „zweites Zuhause“ bezeichnen. Und an diesem Abend dafür sorgen, dass es „die Kleinen“ auf ihrer Pary auch schön bunt haben. Das Engagement ist bemerkenswert.

„Ich komm jeden Tag her, von Dienstag bis Freitag“

„Ich komm jeden Tag her, also von Dienstag bis Freitag. Mach Musik, wir quatschen. Und für morgen helfen wir, ist doch klar“, sagt Linus (16). Und ist fast ein bisschen beleidigt, dass man ihn überhaupt fragt, ob er diesen Abend nicht auch gemütlich mit Freunden verbringen könnte, statt hier 150 Luftballons aufzublasen, Girlanden festzuzurren und Möbel hin und her zu rücken. „Das hier sind doch meine Freunde.“ So, jetzt wird in die Hände gespuckt.

Girlanden und 150 Luftballons aufgehängt

Dicke Lampions in rot, lila, gelb baumeln schon an der Decke. Corinna Schulz stemmt die Hände in die Hüfte. „Nee, da fehlt noch was. Wir brauchen noch die letzte Girlande.“ Fabian, ebenfalls Stammgast, hält die Leiter, Leo klettert hoch. So, die Deko stimmt so langsam, findet auch Celine (17). Der Billardtisch ist abgedeckt mit bunten Luftballons, die Stühle beiseite geschoben für den großen Kostümwettbewerb. „Ich bin da in der Jury, 10 ist das beste, 0 das schlechteste.“

Der Kühlschrank ist gefüllt mit Mini-Berlinern

Brigitte Bittner und Laura Gundermann vom Jugendzentrums- Team prüfen noch einmal zufrieden den pickepacke vollen Kühlschrank. Mehr geht nicht. Lia ruft, bevor sie in ihren Mantel schlüpft, noch schnell in Richtung Tresen: „Ich kann morgen doch kommen“, auch Fabian drängelt sich neben den Barhocker: „Ich auch.“ Zum helfen, nicht zum feiern. Sven schlingt noch ein paar Luftschlangen um die Pokale, die über dem Kicker stehen. Corinna Schulz strahlt über beide Backen: „Ist immer wieder schön. Ich lieb das einfach.“