Velbert. . In einer neuen Serie stellen wir einige der geschützten Bauwerke aus allen Stadtteilen vor. Manche sind von berühmten Architekten gebaut worden.

Die Velberter Innenstadt ist nicht gerade ein sorgfältig erhaltener historischer Stadtkern. In der Nachkriegszeit mussten viele alte Fassaden und Häuser den Anforderungen eines modernen, funktionalen Stadtbildes weichen. Aber dennoch finden sich auch in Mitte rund 50 Bauwerke auf der Denkmalliste.

Langenberg oder Neviges hingegen stehen für ihre denkmalgeschützten Gebäude: In Langenberg dominieren, neben den alten bergischen Schiefer- und Fachwerkhäusern in der Altstadt, die Fabrikantenvillen das Stadtbild. Der Ursprung von Neviges ist mit dem alten Stadtkern, rund um den Kirchplatz der Stadtkirche, noch heute nachzuvollziehen.

Ein Blick nach oben genügt oft

Doch auch in Mitte reicht es oft, einmal den Blick zu heben und schon sieht man entlang der Friedrichstraße klassizistische Fassaden über den modernen Schaufenstern im Erdgeschoss. Auch entlang der Offerstraße oder der Sternbergstraße reihen sich denkmalgeschützte Häuser aneinander. In ganz Velbert finden sich rund 300 Häuser auf der Denkmalliste. Einige von ihnen wollen wir in unserer Serie vorstellen.

Modernes Innenleben

Beim Denkmalschutz geht es darum, historische Gebäude zu erhalten und vor Beschädigung und Verfälschung zu bewahren. Im Gespräch mit Rainer Helfers aus dem Velberter Stadtentwicklungs- und Planungsamt wird deutlich, dass es jedoch nicht um ein reines Konservieren der Bauten geht: „Denkmäler sollen auch heute vor allem sinnvoll genutzt werden können. Ein Denkmal, das leer steht, ist nicht in unserem Sinne.“

Deshalb sind auch Umbauten und Modernisierungsmaßnahmen gerade in Innenräumen möglich und werden unterstützt. Das Büro für Stadtplanung will die Besitzer vor allem gut informieren. „Wir beraten bei Um- und Anbauten und achten etwa darauf, dass die historischen Proportionen erhalten bleiben“, erklärt Helfers und fährt fort: „Wir finden eigentlich immer gute Kompromisse.“

Bindeglied zwischen Denkmalpflege und Besitzer

So stehen Denkmalexperten wie Rainer Helfers als Bindeglied und Vermittler zwischen der „absoluten Denkmalpflege“ im Sinne des Landschaftsverbands Rheinland und der Realität und Praxis der Besitzer. Neben Verbänden und Ämtern engagieren sich in Velbert auch viele Bürger für die Bewahrung des kulturellen Erbes ihrer Stadt. Der Arbeitskreis Alt-Langenberg beispielsweise setzt sich seit 1972 für den historischen Stadtteil ein.

Die historischen Hinterhöfe

Um einzelne interessante Denkmäler in Velbert soll sich die kommende Reihe „Velberter Schätze“ nun drehen. Vorgestellt werden mehr und weniger bekannte historische, denkmalgeschützte Gebäude aus allen Velberter Stadtteilen. Dabei werden auch viele Fragen geklärt wie: Warum eigentlich baute man die Langenberger Villen so groß und wofür waren die einzelnen Zimmer gut? Was verbarg sich in vielen Hinterhöfen im historischen Velbert? In welchem Gebäude gab es nach dem Zweiten Weltkrieg „die geheime Kammer“? Und wo in unserer Stadt hat der bekannte Architekt Julius Raschdorff seine Spuren hinterlassen?

>>> INFO: ZUSTÄNDIG IST DIE UNTERE DENKMALBEHÖRDE

In einer Denkmalliste, auch Denkmalbuch, Denkmalverzeichnis oder Denkmalkataster, werden alle anerkannten Denkmale einer Gebietskörperschaft aufgeführt.

Den Anstoß, ein Denkmal in die Liste aufzunehmen, gibt entweder der Eigentümer, der Landschaftsverband oder er kommt von Amts wegen. Zuständig für die Bearbeitung und Eintragung eines Denkmals ist die Untere Denkmalbehörde.

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