Langenberg. . Der Versuch eines mutigen Dreigestirns, den Saalkarneval in Langenberg neu zu beleben, gelang vortrefflich: Närrische Hochstimmung in der VG!
Nein, Langenberg stand nicht Kopf in den Räumen der Vereinigten Gesellschaft. Das wäre für die meisten Besucher von „Klatschnass helau“ denn doch zu anstrengend gewesen. Aber sonst fehlte keine Form der Begeisterung bei „Langenberg, wie es singt und lacht“. Ausgelassen, stehend klatschend und sitzend singend folgten die etwa 250 Besucher im völlig ausverkauften Saal dem rasanten Programm.
Der Saal Vereinigten Gesellschaft – restlos ausverkauft
Die drei Organisatoren Susanne Martin, Marc und Hansi von Hagen waren nach dem letzten Programmpunkt völlig erschöpft, auch wenn sie vor allem nur zur Verleihung von Karnevalsorden auf die Bühne mussten. Sie hatten einen fröhlichen Höhepunkt des geselligen Lebens der Stadt wieder zum Leben erweckt. Denn der Saalkarneval in Langenberg war schon vor Jahren sanft entschlafen.
Möhnen feiern noch zweimal Saalkarneval
Für die Herren der Schöpfung war es das mit dem Saalkarneval für diese Session.
Die Frauen dagegen haben noch zwei Prunksitzungen.
Die Möhnen von St. Michael laden Donnerstag (Weiberfastnacht, ausverkauft) und Freitag ab 19.11 Uhr ins Pfarrheim ein.
Nun hatten sie in einem Kraftakt Sponsoren überzeugt, dass der Karneval nicht nur aus einem Rosenmontagszug bestehen kann. Sie hatten das richtige Näschen. „Es ist toll, dass wir nicht nur völlig ausverkauft sind, sondern dass auch junge und ältere Besucher bunt gemischt sind,“ freute sich Hansi von Hagen. Susanne Martin fügt erschöpft hinzu: „Es war für mich das erste Mal, dass ich eine so große Veranstaltung mit organisiert habe. Ob ich mit das noch einmal auflade, weiß ich jetzt noch nicht. Ich muss das erst einmal sacken lassen.“ Für eine Folgeveranstaltung hoffen sie, dass dann die Sponsoren „Schlange stehen“.
Ein Grußwort von Ihrer Lieblichkeit, Prinzessin Sandra
Schon der Auftakt des Programms brachte die Besucher zum Stehen und die Beine der zum Teil ganz jungen Tänzer von Grün-Weiß Langenhorst hoch in die VG-Luft. Begeisternd folgte das Fanfarenkorps 1904 Neviges und schmetterte wenig später das Velberter Prinzenpaar Manuel I. und Lieblichkeit Sandra auf die Bühne. „In Velbert ist ganz klar: Karneval ist für alle da!“, fasste Ihre Lieblichkeit ihre Eindrücke auf der Bühne zusammen.
Conferencier Helmut Mintert fand die richtigen Worte zur Überleitung zum nächsten Programmpunkt: Die Tanzgarde von Grün-Weiß Langenhorst brachte den Saal zum Kochen. „Die sind so gut, die könnten sich auch gut in Mainz oder Köln präsentieren,“ lobte Mintert die Langenhorster. Eine Theken-Idee, die auf einem Bierdeckel gegründet worden war, fegte als letzte rein Velberter Gruppe ins Programm: Die berittene Männergruppe „Die Zünftigen“ galoppierte auf ihren schwarzen Steckenpferden in den Festsaal und lud weitere Männer zum Mitmachen ein: „Alle die mit uns auf Kaperfahrt fahren, müssen Männer mit Bärten sein.“ Allerdings präsentierten sich fast alle männlichen Besucher sorgfältig rasiert, und so blieb diese Chance zur Erweiterung der „Zünftigen“ ungenutzt.
Dann ging das närrische Volk über Tische und Bänke
„Käthe Köstlich“ und „Ladies First“ boten Travestie vom Feinsten, und zum Ende des Programms gegen 22 Uhr waren die „Fünf Fleje“ aufgerufen, den Saal wenn auch nicht zum Kopfstand, so doch wenigstens zur Polonaise zu veranlassen. Und das schafften sie, die den Düsseldorfer Karnevalisten abgerungen worden waren. Von da an war Sitzen verpönt, die Besucher tanzten über Tisch und Bänke, und die gestressten Kellnerinnen schwebten mit einem freundlichen Lächeln durch den Saal. Die Disco mit DJ Ralle dauerte schließlich bis spät in die Nacht und bis zur Erschöpfung von Disc Jockey und Tänzern. Bis zum nächsten Jahr?! Klatschnass helau!