Langenberg. . Beim SPD-Neujahrsempfang kann Volker Münchow ein volles Haus begrüßen. Er stellt fest: „Das wird immer mehr der Neujahrsempfang der Stadt“.
Kann ein Neujahrsempfang einer politischen Partei überparteilich sein? In Langenberg gelingt diese Quadratur des Kreises. Was vielleicht wohl auch daran liegt: „Unser Neujahrsempfang scheint sich mehr und mehr zum Neujahrsempfang der Stadt zu entwickeln, seitdem die keinen eigenen mehr macht“, stellte Parteivorsitzender Volker Münchow fest, als er am Sonntag Vormittag an die 80 geladene Gäste im Saal der VG Langenberg begrüßte.
Kuriosum: Gastgeber und Gast in Personalunion
„Der Laden ist ja mal wieder rappelvoll“, freute sich der SPD-Politiker, dem gleich noch ein weiteres Kunststück gelang: Er begrüßte sich in seiner Eigenschaft Als Gastgeber auch gleich selbst als geladenen Ehrengast – in seiner Rolle als stellvertretender Bürgermeister nämlich, und erklärt: „Bürgermeister Lukrafka liegt mit Fieber im Bett – daher muss ich den Termin auch für die Stadt wahrnehmen.“
Begrüßen konnte Münchow neben zahlreichen Vertretern des öffentlichen Lebens in Langenberg, Velbert und Neviges dagegen zwei Parteifreundinnen: Die heimische Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese und die Landtagsabgeordnete des SPD Kreises Mettman, Elisabeth Müller-Witt (Ratingen).
Vor 150 Jahren wurde der SPD Langenberg gegründet
In seiner kurzgehaltenen Begrüßungsansprache wurde der Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes dann allerdings doch noch mal parteipolitisch: Nicht ohne Stolz erinnerte Münchow an ein ganz besonderes Jubiläum, das die SPD Velbert in diesem Jahr feiern kann: Die Gründung des SPD-Ortsvereins Langenberg durch 72 Bürger am 10. Juli 1868. Und dass man sich damals noch Deutscher Arbeiter Verein nannte, ändere an einem nichts: „Dass hier in Langenberg einer der ersten SPD-Ortsvereine Deutschlands gegründet wurde.“
Nach diesem Ausflug in die Parteigeschichte wandte sich der SPD-Politiker kann aber wieder dem hier und jetzt zu. Velbert, befand Münchow, sei auf einem guten Weg, was die Stadtentwicklung angehe – und er nannte beispielhaft die Baumaßnahmen Marktgalerie und Offersplatz, aber auch den neuen Omnibus-Bahnhof.
„Seit vielen Jahren kooperieren wir ja mit der CDU“
Dass man sich die Meriten für all diese positive Entwicklung auch ein wenig ans Revers heftet – daran ließ Münchow keinen Zweifel aufkommen: „Seit vielen Jahren kooperieren wir ja mit der CDU, und gemeinsam haben wir da schon einiges auf den Weg gebracht“, befand der SPD-Vorsitzende.
Musikschüler spielen Dvorak
Musikalisch wurde der Empfang von Svenja Benemann (Cello), Florian Behlau (Akkordeon), Clara Urton (Violine) und Elena Feige (Violine) von der Kunst- und Musikschule begleitet.
Mit anhaltendem Applaus belohnten die Besucher das Spiel des jungen Quartetts, das drei Sätze aus Antonín Dvořáks „Bagatellen“ vortrug.
Einen kurzen Abriss dessen, was sich derzeit bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin tut, gab anschließen Kerstin Griese. „Wobei ich froh bin, überhaupt hier sein zu können – sind wir eigentlich doch alle in Berlin kaserniert worden, wo es in die Endphase dieser Koalitionsverhandlungen geht“, berichtete die Bundestagsabgeordnete, die erst in der vergangenen Woche in ihrem Amt als Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales bestätigt worden war.
Satire mit Lokalkolorit: Das „Kaff der guten Hoffnung“
Nach Kerstin Griese dann unzweifelhaft der komödiantische Höhepunkt des SPD-Neujahrsempfang: Grimme-Preisträger und Neviges Blogger Norbert Molitor las als Festredner des Tages aus seinem Buch „Kaff der guten Hoffnung“ viel beklatscht, umwerfend komisch, voll tiefgründigem Humor – Tipp: Unbedingt lesenswert!