Langenberg. . Agege, Chubz oder Cinnamon Bread? Berufskolleg-Schüler der Windrather Talschule verkaufen auf dem Langenberger Wochenmarkt Brot aus aller Welt.

Solche Leckereien gibt’s nicht mal im gutsortierten Feinkostladen! Ob russisches „Baton“, arabisches „Chubz“, nigerianisches „Agege“ oder amerikanisches „Cinnamon Swirl Bread“: Brot aus aller Welt konnten Besucher am Mittwoch beim Wochenmarkt auf dem Froweinplatz kaufen. Allerdings nur eine Stunde lang, dann war alles restlos ausverkauft – und die Aktion „Brot der Welt“ des Berufskollegs der Windrather Talschule beendet.

Vier Wochen hatten sich die Jugendlichen, die derzeit im Berufskolleg der Talschule in zweijähriger Schulzeit ihre Fachhochschulreife erwerben, im Unterricht mit dem Thema „Brot“ beschäftigt. Ein fächerübergreifendes Projekt, bei dem sowohl wirtschaftliche Aspekte wie Herstellung, Verkauf, und Vertrieb rund um das Grundnahrungsmittel untersucht werden, aber auch gesundheitliche Aspekte.

Sechs Brotsorten aus aller Welt – und Brötchen aus Kolumbien

Alles jedoch graue Theorie, als es dann am Dienstag in die Schulküche im Schulhaus an der Panner Straße ging, um tatsächlich amerikanisches Zimtbrot, nigerianisches Reis- oder Kokosbrot, arabisches und russisches Weißbrot zu backen. Sechs verschiedene Brotsorten hatte man schließlich im Angebot – zwei Dutzend Laibe, plus etwa 30 kolumbianische Brötchen, die in ihrem südamerikanischen Herkunftsland als „Pan de bono“ („Schönes Brot“) verkauft werden.

Dicht umlagert war der Brotverkaufsstand der Schüler.
Dicht umlagert war der Brotverkaufsstand der Schüler.

Um 9 Uhr begannen die Schülerinnen und Schüler damit, ihren Stand vor der Begegnungsstätte der Pfarrgemeinde St. Michael aufzubauen. Währenddessen rührte Dr. Abraham Roelofsen, der das Projekt neben Daniel Bernard, Tünde Kovacs und Margarete Erlinghagen von Lehrerseite aus begleitete, bereits kräftig die Werbetrommel: Er fing die Gottesdienstbesucher ab, die eben aus der Heiligen Messe in der Pfarrkirche St. Michael kamen, um sie auf den Brotverkauf der Berufskolleg-Schüler aufmerksam zu machen. Zudem empfahl er, es doch zur Abwechslung einfach mal mit einem leckeren Brot aus Russland, Nigeria oder den Vereinigten Staaten zu versuchen.

Samstag verkaufen Schüler noch mal auf dem Wochenmarkt

Und das mit beachtlichem Erfolg. Zug um Zug gingen die Brotlaibe und Brötchen über die Ladentheke des improvisierten Verkaufsstandes, für den die Pfarrgemeinde den Schülern auch ein Pavillonzelt zur Verfügung gestellt hatte. Und schon um 10 Uhr gab’s für die Marktbesucher nur noch Informationen zur Aktion – das Brot aber war restlos ausverkauft. Und die Käufer hatten nicht nur die Gewissheit, auf dem Wochenmarkt eine ganz besondere Spezialität ergattert zu haben. Sie hatten auch etwas für den guten Zweck getan: Geht der Erlös der Aktion doch an den Verein (Rumäniens) „Vergessene Kinder e.V.“

In zwei Jahren zur Fachhochschulreife

Das Berufskolleg der Freien Waldorfschule „Windrather Talschule“ ist eine Fachoberschule für Sozial- und Gesundheitswesen und an der Plückersmühle untergebracht.

In zwei Jahren kann man, wer einen Realschulabschluss besitzt, dort die allgemeine Fachhochschulreife erwerben.

Mehr Infos gibt’s im Internet unter windrather-talschule.de.

Übrigens – wer am Mittwoch am Froweinplatz leer ausgegangene ist, hat an diesem Samstag noch eine Chance: Dann verkaufen die Schüler des Berufskollegs noch einmal Brot aus aller Welt – ab 8.30 Uhr.