Auf dem Gelände der Schule Am Baum sollen 80 Wohneinheiten mit drastisch reduziertem Energieverbrauch entstehen. Gut geeignete Lage

Velbert soll eine Klimaschutzsiedlung bekommen. Sie soll an der Fontanestraße entstehen, auf dem Gelände der Schule Am Baum, die aufgelöst werden soll. Diesen Grundsatzbeschluss fasste der Bezirksausschuss Mitte auf seiner jüngsten Sitzung.

Das etwas 1700 Quadratmeter große Gelände sei ideal geeignet, um das Projekt für das Programm „100 Klimaschutzsiedlungen in NRW“ anzumelden, sagte Heike Möller, Leiterin des städtischen Planungsamtes. Das Areal sei stadtnah gelegen und habe eine gute Infrastruktur – Läden für den alltäglichen Einkauf, Schulen und Kindergärten sind fußläufig erreichbar, das Gebiet ist gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden – ein ähnlich gut geeignetes Gelände gebe es in Velbert nicht noch einmal.

Tiefgaragen geplant

Das Programm „100 Klimaschutzsiedlungen“ verfolgt das Ziel, den CO2-Ausstoß mit innovativen Konzepten zu reduzieren und zugleich besondere städtebauliche und soziale Qualitäten zu fördern. Die Stadt hatte schon 2015 ein Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept beschlossen – inklusive der Ausweisung einer Klimaschutzsiedlung als Ziel.

Gut geeignet für Nutzung von Sonnenenergie

Neben der guten Infrastruktur hat das Areal an der Fontanestraße nach Ansicht der Stadtverwaltung den Vorteil, dass die Lage auch eine gute Nutzung der Sonnenenergie zulasse. Lage und Flächengröße seien gut geeignet, hier Mehrfamilienhäuser sowie Reihenhäuser zu errichten. Insgesamt 80 Wohneinheiten könnten hier entstehen, teilweise auch barrierefrei und für generationenübergreifendes Wohnen geeignet. Die Parkplätze für die Autos der künftigen Bewohner sollen teils unter die Erde gelegt werden, in Tiefgaragen, wie Heike Möller erklärte.

Sorge um Schulstandort

Das Konzept überzeugte die Mitglieder des Bezirksausschusses. Doch Rolf Otterbeck (SPD) und Werner Schorn (FDP) gaben zu bedenken, dass man damit einen möglichen Schulstandort endgültig aufgebe. Sollte die Bevölkerung wachsen sei der Standort für eine weitere Schule notwendig. Planungsamtsleiterin Heike Möller verwies auf den Beschluss des Stadtrates von 2016, die Schule dort endgültig aufzulösen und das Grundstück einer neuen Nutzung zuzuführen.

Frage nach Ersatzbäumen

Die Sitzung des Ausschusses hatte einen ungewöhnlichen Start. In der Bürgerfragestunde meldete sich die kleine Elina zu Wort und wollte wissen, ob es denn Ersatz geben werde für die vielen Bäume, die rund um die Autobahn und in ihrer Siedlung gefällt worden seien, denn Bäume seien auch für Menschen wichtig. Arndt Sulima von den Technischen Betrieben versicherte, dass es Ersatz geben würde und bat das kleine Mädchen und seine Eltern um Vorschläge, wo die Bäume hinkommen sollten.