Velbert-Mitte. . Für die Traditionsveranstaltung im Forum Niederberg wurden bislang zu wenige Tickets verkauft. Der Hauptgrund dafür ist überraschend.

Seit 1976 ist die Kaffeeklatsch-Sitzung der KG Urgemütlich eine feste Größe im Velberter Karneval. Doch nun könnte diese Veranstaltung, die traditionell einen Tag vor Altweiber stattfindet, zum ersten Mal ausfallen. Grund ist ein sehr schleppender Kartenvorverkauf – was laut der KG vor allem darauf zurückzuführen ist, dass es keine Zivildienstleistenden mehr für den Senioren-Fahrdienst gebe.

Bislang wurden erst 130 von 300 Karten abgesetzt

So sagt Stefan Hempelmann, 2. Vorsitzender und verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit bei den Urgemütlichen: „Das ist eine Entwicklung, die wir seit drei, vier Jahren beobachten. Die Seniorenheime haben keine Zivis mehr, die die Bewohner fahren.“ Und Praktikanten oder junge Menschen aus dem Bundesfreiwilligendienst (Bufdis) könnten diese Aufgabe so nicht übernehmen. Die Senioren, die oft nicht mehr mobil seien, blieben daher immer häufiger fern.

Auch das Kinderprinzenpaar Marcel I. und Marilena I. gab sich 2017 bei der Kaffeeklatsch-Sitzung die Ehre.
Auch das Kinderprinzenpaar Marcel I. und Marilena I. gab sich 2017 bei der Kaffeeklatsch-Sitzung die Ehre. © Uwe Möller

Als weiteren Grund für den verhaltenen Kartenabsatz – 130 Tickets sind erst verkauft, rund 300 könnten es sein – nennt Hempelmann auch die diesmal sehr kurze Session: „Da gibt es viele Überschneidungen an Sitzungen – etwa vorletztes Wochenende, als am Samstag das Garde- und Showtanzfestival und gleich am Sonntag das Prinzentreffen stattfanden. Das ist für manche zu viel.“

Geplant ist die Kaffeeklatsch-Sitzung dieses Jahr am Mittwoch, 7. Februar, von 16 bis 19 Uhr im Forum Niederberg, Oststraße 20. Die Karten kosten neun Euro. Um die Veranstaltung kostendeckend über die Bühne zu bringen, sind 220 bis 230 Besucher vonnöten – also müssten noch rund 100 Tickets verkauft werden. Sponsoren gebe es kaum, so Hempelmann.

An Saalmiete muss die KG Urgemütlich 2000 Euro bezahlen

Hauptkostenfaktor sei die Saalmiete. „Für die Kaffeeklatsch-Veranstaltung und für die Große Prunksitzung drei Tage später müssen wir zusammen 5000 Euro bezahlen – davon entfallen rund 2000 Euro auf die Kaffeeklatsch-Sitzung“, schildert Hempelmann.

Der 2. Vorsitzende der KG Urgemütlich betont dabei, dass jede Menge Programm geboten werde: „Mit Fahnenschwenkern, Rednern, Sängern, Prinzen-Schautanz, Schlotschmet-Jugend und Kindergarde wird ein bunter Strauß unseres Brauchtums dargeboten“, sagt er. Zudem komme die bekannte Männergruppe „Die Zünftigen“. Auch Pfarrer Peter Jansen sei wieder als „Kölsche Jung“ zotenmäßig am Start – ebenso wie das Duo „Lord Kol und Butler Ping“, das sich über die Velberter Lokalpolitik humoristisch äußere.

Gut gefüllt war das Forum bei der Kaffeeklatsch-Sitzung im Jahr 2016.
Gut gefüllt war das Forum bei der Kaffeeklatsch-Sitzung im Jahr 2016. © Alexandra Roth

Gruppen können einen Tisch reservieren

Daher weist Hempelmann darauf hin, dass die Kaffeeklatsch-Sitzung für alle etwas biete und sich nicht nur für Senioren eigne. Und: „Wir haben nun auch beispielsweise Bürgervereine angeschrieben, ob sie kommen möchten. Auch Turngruppen, Kaffeekränzchen und andere Gruppen sind willkommen. Wir können zudem einen Tisch reservieren, damit alle zusammensitzen können.“

Nun hofft Hempelmann, dass durch das Rühren der Werbetrommel noch mindestens 100 Karten abgesetzt werden. „Sonst müssen wir die Kaffeeklatsch-Sitzung tatsächlich absetzen.“

>>HIER SIND KARTEN ERHÄLTLICH

  • Karten für die Sitzung gibt es f reitags von 10 bis 12 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr in der Bürgerstube, Kolpingstr. 11, zum Preis von 9 Euro. Gruppentische können reserviert werden unter (02051) 69 161. „Das spart auch die Arbeit, die man hat, wenn man eine eigene Karnevalsveranstaltung organisiert“, sagt Stefan Hempelmann von der KG Urgemütlich etwa mit Blick auf Seniorenheime.


  • Um Kosten zu sparen, wäre künftig ein Umzug der Sitzung ins BiLo möglich. Doch: „Wir wollen versuchen, am Forum festhalten. Das hat für viele noch eine andere Wertigkeit.“