Velbert-Mitte. . Sechstklässler Frederik Zündorf gewinnt den Stadtentscheid beim Vorlesewettbewerb. Eine fünfköpfige Jury bewertete die neun Schulsieger.

Rot glühen die Wangen der Schulsieger vor Aufregung, als sie nacheinander ihre eingeübten Texte vorlesen. Von Nervosität allerdings ist in den Stimmen der Sechstklässler nichts zu hören – keine Spur von Zittern oder großen Versprechern. Und das, obwohl es am Mittwoch in der Zentralbibliothek besonders spannend wurde: Denn eine fünfköpfige Jury ermittelte dort den Stadtsieger des diesjährigen Vorlesewettbewerbs.

„Ein bisschen aufgeregt bin ich schon“, erzählt die elfjährige Azra Süslü, die den Anfang macht. Sie liest aus den Abenteuern der fünf Freunde vor. Überzeugt vor allem mit lebendiger Wiedergabe der wörtlichen Rede der Figuren. Insgesamt neun Sechstklässler, fünf Mädchen und vier Jungen, zeigen in der Stadtbücherei zwischen hunderten von Büchern, vor dutzenden Besuchern und der Jury ihr Talent beim Vorlesen.

Fleißig geübt vorher

„Ich habe vorher fleißig geübt“, erzählt auch die elfjährige Arina Ringe, die sich schon über den Sieg an der Schule riesig gefreut habe. Nicht ganz so zufrieden ist hingegen Schulsieger Christos Mpintsis von seinem Vorlesen aus Gregs Tagebuch: „Ich hätte es noch besser machen können“, findet der Schüler, der aber kein Trübsal bläst und stattdessen einfach glücklich ist, dabei zu sein: „Gewinnen wäre schön, muss aber nicht unbedingt sein.“

Wer zum Kreisentscheid fahren darf, bestimmt die Jury, die das Vorlesen vom Rande aus konzentriert verfolgt. Buchhändlerin Rebecca Felicitas Zimmer von Thalia, Andreas Haaf vom Spielwarengeschäft Brummbär sowie Gerno Böll als Vertreter der Stadt und Iris Lüttgens vom Nikolaus-Ehlen-Gymnasium hören gemeinsam mit Vorjahressiegerin Maya ganz genau hin. „Ich war von allen richtig begeistert“, erzählt Haaf, „es ist schön und macht viel Spaß, Teil der Jury zu sein.“

Der Sieger ist ein wenig überrascht

Nach einer knappen Stunde, in denen die neun Schulsieger jeweils drei Minuten aus einem bekannten und weitere drei Minuten aus einem fremden Text vorgelesen haben, muss die Jury aber dennoch eine Entscheidung treffen: „Erstmal möchte ich aber ein Lob an alle aussprechen“, sagt Böll dann am Ende. Die Preise für alle Teilnehmer, wie sollte es anderes sein: Neue Bücher zum fleißig weiter üben. „Heute gibt es eben nur Gewinner, und einer davon, der darf sogar noch zum Kreisentscheid.“

Die Stadt vertritt dort in diesem Jahr Sieger Frederik Zündorf, der fast ein bisschen überrascht wirkt: „Ich hab versucht, mir nichts dabei zu denken, um nicht so aufgeregt zu sein“, verrät der Stadtsieger des Vorlesewettbewerbs am Schluss. Seine Oma, die als großer Fan auch die Daumen in der Stadtbücherei drückte, habe ihm dafür einen besonders guten Tipp mit auf den Weg gegeben: „Ich soll mir vorstellen, dass niemand in der Jury Ahnung vom Vorlesen hat“, schmunzelt er.

Oma drückte die Daumen

Ein scheinbar guter Tipp, überzeugte der Schüler mit einer sauberen Lesetechnik, einer lebendigen Textgestaltung sowie angenehmem Lesetempo und passender Betonung. Vielleicht ist dieser auch am 15. Februar in Wülfrath hilfreich: Dort liest er dann gegen die anderen Stadtsieger im Kreisentscheid.