Langenberg. . 10 Audioguides machen die Ausstellung im Wandelgang des Bürgerhauses für Besucher nun auch akustisch erlebbar. Achim Peter ließ sie entwickeln.

Die Ausstellung „Grundsteinkiste“ bekommt akustische Unterstützung: In einer kleinen Feierstunde stellte das Team vom AlldieKunst-Haus zehn „Audioguides“ vor, die Besucher künftig auf Wunsch durch die Ausstellung begleiten. Seit dem Frühjahr 2016 hat die „Grundsteinkiste“ ihre Heimat im Bürgerhaus Langenberg gefunden. Über 400 verschiedene, von namhaften Künstlern gestalteten Kisten ziehen seitdem zahlreiche Besucher an.

Bei der Begrüßung betont Ralph Güther, Vorsitzender des Vereins Kunsthaus Langenberg, den tollen Rahmen, den die Grundsteinkisten im Wandelgang des Bürgerhauses gefunden haben. Gerade auch weil das Team des Kunsthauses engagiert dafür sorgt, dass die Kisten dort regelmäßig der Öffentlichkeit zugänglich sind. Doch auch der schmerzhafte Verlust von AlldieKunst-Mitbegründer und Grundsteinkisteninitiator Norbert Bauer im Juni vergangenen Jahres bleibt nicht unerwähnt – die Audioguides hatte er noch mitkonziptiert.

Großer Dank des Kunsthaus-Vereins an Stefan Freitag

„Es ist wichtig, Freunde zu haben, die uns hier unterstützen“, betont Güther weiter. Er erklärt, wie wichtig die Unterstützung von Stefan Freitag im Jahr 2015 – noch in seiner Funktion als Bürgermeister – gewesen sei: „Wir ständen heute nicht hier im Bürgerhaus, wenn er damals nicht im Amt gewesen wäre“, so der Vorsitzende.

Doch auch heute, als Geschäftsführer der Stadtwerke Velbert, ist Freitag sofort dabei, wenn es um die Förderung des Projekts von Alldie Kunst geht. Die Grundsteinkisten nennt er „ein Highligt für die Stadt“ und hebt hervor: „Mir liegt die Öffnung der Kunst hin für die Bevölkerung am Herzen.“

Stadtwerke und Förderverein sponserten das Projekt

Worte, denen Taten folgten: Die Stadtwerke Velbert stifteten die Hälfte der Kosten für die technischen Geräte der Audioguides. Die andere Hälfte gab der Förderverein des AlldieKunst-Hauses dazu. So warten nun zehn nagelneu Tablets mit Kopfhörern auf die Besucher. „Darüber, dass wir das Angebot kostenlos zur Verfügung stellen können, freue ich mich besonders“, erklärt Güther.

Doch wie sind die Audioguides zu bedienen? Internetfachmann Achim Peter zeigt es den Gästen. Ehrenamtlich höchst engagiert, ließ er mit seiner Agentur Wecom eine App entwickeln, die eine einfache Handhabung garantiert. Man muss also nicht technikaffin sein, um den richtigen Text zur richtigen Grundsteinkiste zu hören. Das Prinzip der Audioguides: Alle 406 Kisten sind durchnummeriert, und sobald man diese Nummer auf dem Bildschirm eingibt, erscheint der Text visuell und im Hörformat, ansprechend gelesen von WDR-Sprecherin Iris Zachert.

Einen Text gibt’s zu jeder der 400 Grundsteinkisten

Über mehrere Wochen hat sie über 400 Texte eingesprochen und sich mit der Sammlung auseinandergesetzt. Sie erzählt: „An den Grundsteinkisten gefällt mir vor allem ihre Unterschiedlichkeit. Die Künstler haben sich ganz individuell verwirklicht.“

Dann hat jeder Gast die Chance, die Audioguides selbst auszuprobieren – oder doch erst ein Stückchen Grundsteinkisten-Kuchen zu essen? Diese neue Spezialität, natürlich dreiteilig, hat das Team des Kunsthauses liebevoll vorbereitet.

Wolfgang Neumann vom „GruKi“-Teams freut sich über die Vorteile, die die Audioguides mit sich bringen: „Wir können nun noch mehr Gäste gleichzeitig betreuen. Auch wenn wir natürlich gerne selbst als Gesprächspartner in der Ausstellung zur Verfügung stehen.“

Norbert Bauer hatte 1994 die Idee zur „Grundsteinkiste“

Ihren Ursprung hatte die „Grundsteinkiste“ nicht erst 2016, sondern über 20 Jahre zuvor, als der Langenberger Projektkünstler Norbert Bauer 1994 deutsche und internationale Künstler für das Projekt begeistern konnte. Dafür fuhr er monatelang mit seinem alten Mercedes kreuz und quer durchs Land, um Grundsteinkisten auszuliefern oder auch abzuholen.

Bei der Art Cologne 1994 stellte der WDR dem Kunsthaus sein gesamtes Studio für die „Grundsteinkiste“ zur Verfügung. Der Besucherzustrom übertraf alle Erwartungen. Innerhalb von kurzer Zeit wurde das Projekt so nicht nur in der deutschen Kunstwelt bekannt.

Detaillierte Informationen zu den 406 Grundsteinkisten und ihrer Geschichte liefert ein Katalog, der für 20 Euro in der Ausstellung erhältlich ist. Die Ausstellung ist freitags von 17 bis 19 und samstags/sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 4 Euro.