Velbert. Frühjahrssemester steht in den Startlöchern. WAZ-Leser bekommen das neue Programm am Donnerstag mit ihrer Zeitung. Angebot umfasst 600 Kurse.
Für die Beamten an der Nedderstraße ist jetzt mit dem Neubau der Polizeiwache am Berg das in greifbare Nähe gerückt, worauf ihre Nachbarn gleich nebenan ebenfalls schon seit Jahren warten: ein neues, zeitgemäßes Domizil für den VHS-Standort Velbert-Mitte.
1200 Quadratmeter im Bürgerforum
Doch es gibt eine Perspektive, auf die sich Rüdiger Henseling vor allem mit Blick auf ältere Teilnehmer und Kunden mit einem Handicap freut: Gut 1200 Quadratmeter – so die derzeitige Überlegung – sollen für die Verwaltung und für die Kursräume im künftigen Bürgerforum Niederberg geschaffen werden. Das wird wohlgemerkt allerdings nicht übermorgen geschehen. „Wir kriegen hier keinen Besucher mit Rollstuhl ins Haus“, sagt der Direktor der Volkshochschule (VHS) Velbert/Heiligenhaus, „ich schäme mich eigentlich dafür.“ In Heiligenhaus sei die Situation aber deutlich besser.
Bodo Kirchhoff liest im Museum
In unmittelbarer Nähe sind hingegen die vielfältigen Perspektiven – unter diesem Motto startet nach dem zweimaligen Thema „Freiheit“ bald auch das neue Frühjahrssemester 2018 –, die die VHS ihren Teilnehmern bietet. Dafür stehen etwa die 22 Integrationskurse für Flüchtlinge, die Marcus Nüse – seines Zeichens eigentlich Verwaltungsleiter – aufgebaut und auf die Beine gestellt hat. Täglich gingen an der Nedderstraße 50 insgesamt 390 Menschen ein und aus, berichtet Henseling, „wir merken keinen Rückgang“. Das Semester-Thema gilt genauso für die Schüler, denen die Einrichtung zu Abschlüssen verhilft, damit sie Aussichten auf eine planbare Zukunft bekommen.
Gesundheitsbildung ist sehr fragt
Und die in der hiesigen Region mit Abstand größte Weiterbildungseinrichtung ermöglicht natürlich allen Bürgern wichtige Perspektiven, beispielsweise mit ihrem Spektrum in Sachen Gesundheitsbildung. Allein aus Mitgliedsbetrieben der Schlüsselregion nutzen hunderte Mitarbeiter die Kooperation zwecks Gesundheitsförderung. Und es geht jetzt noch weiter: Dem Velberter Beispiel folgend, zieht nun der neue Heiligenhauser Bürgermeister – Michael Beck ist übrigens auch VHS-Verbandsvorsteher – nach und vertraut seine Mitarbeiter ebenfalls der VHS an.
Gebühren bleiben stabil
Rund 15 500 geplante Stunden umfasst das Programm; die neuen der nahezu 600 Kurse starten Anfang Februar bzw. Anfang März. Das Ganze bei sowohl weiter stabilen Gebühren als auch vor dem Hintergrund eines nach wie vor ausgeglichenen VHS-Haushaltes.
Wenn man einen Freund hat . . .
Das verjüngte, teils erneuerte Team der Programmverantwortlichen, u. a. mit Anna Herrmann (Integration/Berufliche Bildung) und bald auch Susanne Wege (Familienbildung/Kultur), hat fürs Frühjahr auch einige Neuheiten in petto. Besonders stolz ist Rüdiger Henseling aber auf die Lesung mit dem mehrfach preisgekrönten Schriftsteller Bodo Kirchhoff: „Den kriegen Sie normalerweise nicht.“ Es sei denn, wenn man einen Freund hat, der einen Freund hat, der gekonnt die Strippen zieht. Am 23. März liest Kirchhoff tatsächlich im Museum Abtsküche.