Velbert. . Gesa Staake schaut einmal pro Woche bei der kleinen Mia und ihrer Mutter vorbei. Die beiden haben sonst keine Familie

Die kleine Mia läuft aufgeregt zur Tür, als es klingelt. Ihre Mutter und sie erwarten Besuch. Gesa Staake schaut heute wieder vorbei. Seit Oktober kümmert sich die pensionierte Lehrerin um das kleine Mädchen und seine Mutter Maria. Sie ist ehrenamtliche Familienpatin.

Gespräche mit der erfahrenen Mutter und Großmutter

Das 13 Monate alte Kind freut sich seine „Patin“ zu sehen. Sofort lässt sich die Kleine auf den Arm nehmen und schmiegt sich an Gesa Staake. Ihre Mutter hat ihr extra das Kleidchen angezogen, das die Besucherin für die Kleine selbst gestrickt hat. Auch Maria F. freut sich über den Besuch, über die Gespräche mit der mehrfachen Mutter und Großmutter.

Einmal in der Woche zu Besuch

Schon während der Schwangerschaft hatte Maria F. von den Familienpaten gehört. „Ich fand das eine tolle Idee. Schließlich habe ich keine Familie und ich wollte, dass Mia später auch mal Besuch bekommt“, berichtet sie. Als Mia dann auf der Welt war, wurde sie noch einmal auf das Angebot hingewiesen. Schließlich nahm Maria F. Kontakt mit der Freiwilligenagentur auf. „Ich wollte jemanden haben, der verlässlich ist und regelmäßig zu uns kommt“, sagt sie. Nach einigen Monaten Wartezeit klappte es dann: Gesa Staake und die kleine Familie fanden zusammen. Seitdem kommt die Ex-Lehrerin einmal in der Woche in das Appartement der kleinen Familie.

Gemeinsames Stricken

„Als das Wetter noch besser war, haben wir drei viel zusammen unternommen“, erzählt die Patin. Seit es draußen nass und kalt ist, haben sie ihre Aktivitäten in die Wohnung verlegt. Gesa Staake strickt gern und das bringt sie jetzt auch der jungen Mutter bei. Dabei kann man auch gut erzählen. Die kleine Mia wuselt zwischen den beiden herum, lässt sich kurz knuddeln und bringt dann das eine oder andere Spielzeug vorbei.

Nachfrage größer als das Angebot

Gesa Staake selbst hat eine große Familie. „Aber ich wollte gerne andere Menschen kennenlernen und nach meiner Pensionierung etwas ehrenamtlich tun“, erzählt die Patin. Sie wandte sich an die Freiwilligenagentur und die schlug ihr die Patenschaft vor. Seitdem kommt sie regelmäßig, einmal pro Woche für rund zwei Stunden. Und das will sie noch lange weitermachen. Denn: „Man bekommt soviel zurück. Vor allem die Liebe eines Kindes“, sagt Gesa Staake.

Nachfrage ist größer als das Angebot

Staake hat noch mehrere Patenkolleginnen, die alle durch die Diakonie und/oder die Freiwilligenagentur vermittelt wurden. Sie kümmern sich nicht nur um Alleinerziehende und ihre Kinder, sondern auch um Familien mit mehreren Kinder, ermöglichen so den Müttern eine kleine Auszeit, beispielsweise für einen Friseurbesuch oder einen ruhigen Einkauf.

Die Nachfrage nach Paten ist allerdings größer als das Angebot. Das bedeutet für die Familien eine mehrmonatige Wartefrist, bis die Patin endlich anklingelt. Daher suchen Diakonie und Freiwilligenagentur nach weiteren ehrenamtlichen Paten.

>>WEITERE PATEN GESUCHT

  • Freiwilligenagentur und Diakonie suchen weitere Familienpaten. Sie sollten gut auf Kinder eingehen können und genügend Zeit haben.
  • Heike Raschegewski koordiniert bei der Diakonie den Einsatz der Paten: (02051) 604869 oder Heike.Raschegewski@Diakonie-Niederberg.de