Langenberg. . Dass Weihnachten auch Anlass ist, an seine Mitmenschen zu denken, lässt manchen Langenberger sogar für „Wildfremde“ zum Weihnachtsmann werden.

Dass „Geben seliger denn Nehmen“ sei, behauptet ein biblisches Sprichwort. Was tatsächlich dran ist an dieser Weisheit, nachzulesen in der Apostelgeschichte des Neuen Testaments, werden einige Menschen in Langenberg ganz genau wissen. Geben sie doch besonders freimütig und decken so zum Teil schon seit Jahren jenen einen weihnachtlichen Gabentisch, die wenig oder gar nichts haben.

140 Wünsche gingen ein – und alle wurden sie erfüllt

„Es sind tatsächlich wieder alle Wünsche erfüllt worden – 140 waren es in diesem Jahr“, freut sich Barbara Kempers. Gemeinsam mit Filialleiterin Sabine Möbbeck und einem knappen Dutzend Helferinnen vom Caritaskreis St. Michael und der Sparkasse Langenberg stehen sie vor einem riesigen Berg von Geschenkpaketen, der auch in diesem Jahr wieder unter dem „Wunschbaum“ in der Schalterhalle am Froweinplatz zusammengekommen ist.

Zwar-Kreativgruppe unterstützt Kinderhospiz

Hilfsbereitschaft ist – auch in Langenberg – viel weiter verbreitet, als man vielleicht gemeinhin annimmt.

Stellvertretend für viele andere sei hier der Zwar-Kreativkreis genannt: Auf mehreren Kreativmärkten verkauften die Mitglieder Selbstgemachtes für den guten Zweck. Der Erlös geht u.a. ans Kinderhospiz Burgholz.

Im siebten Jahr gibt es sie schon – die „Wunschbaum-Aktion“ von Caritas und Sparkasse. Das System ist ebenso einfach wie praxiserprobt: Bedürftige Menschen, jüngere oder ältere zumeist, schreiben auf einen Zettel, was sie sich sehnlich zu Weihnachten wünschen. Mit einem Stern an den Weihnachtsbaum gehängt, warten diese Wünsche dann darauf, von großzügigen Mitmenschen erfüllt zu werden.

Mancher packt gleich mehrere Weihnachtspäckchen

„Manche kommen schon Wochen vorher und fragen, ob die Aktion auch in diesem Jahr wieder stattfindet“, sagt Sabine Möbbeck. Und was sie und Barbara Kempers besonders beeindruckt: „Manche Spender nehmen nicht nur einen Zettel, sondern gleich eine ganze Handvoll mit, um in den nächsten Tagen mit Paketen unter beiden Armen wieder in die Schalterhalle zurückzukehren.“ 140 Pakete konnten die Mitarbeiterinnen des Caritaskreises so auch in diesem Jahr wieder in Langenberger Wohnungen abgeben. „Wunschquote zu 100 Prozent erfüllt“, lautete die Bilanz der guten Tat.

© Ulrich Bangert

Große Vorfreude auf den morgigen Heiligen Abend herrscht auch im „Wendepünktchen“. Neun Mütter und zwölf Kinder freuen sich darauf, in der Mutter-Kind-Einrichtung des Vereins „Wendepunkt“ am Hahn 2 ebenfalls großzügig beschert zu werden. Die Hausbewohner, Menschen mit schweren sozialen Schicksalen meist, werden – wie im Vorjahr – auch diesmal wieder von der Stiftung Leuchtturm beschert. „Die Stiftung hat die Geschenke bei der gemeinnützigen Gesellschaft ‘innatura’ eingekauft, die zu günstigen Preisen Überproduktionen aus deutscher Produktion karitativ vermarktet“, erläutert Wendepunkt Geschäftsführer Michael Offermann.

Geschenke fürs „Wendepünktchen“ sind noch geheim

Was benötigt wird, hatten Hausleiterin Christina Höhne und ihre Mitarbeiterinnen der Stiftung zuvor auf ein Wunschzettel geschrieben. Was es genau gibt, wird hier nicht verraten – soll ja schließlich eine Überraschung sein. Dass die Geschenke sich den Geschmack der Mütter, auf jeden Fall aber den der Kinder treffen werden, steht für Mitarbeiterin Regina Reindler jetzt schon fest. „Wie im letzten Jahr, als mich ein Kind fragte: Woher nur hat der Weihnachtsmann genau gewusst, was ich mir wünsche?“