Velbert. . Der gebürtige Engländer Henry Theordore Böttinger ist Ehrenbürger und beschenkte die Stadt zum 100. Geburtstag. Heute spielt dort der SC Velbert.
Wer aus Essen kommend nach Velbert fährt, der kommt unweigerlich am Von-Böttinger-Platz vorbei. Die Heimspielstätte des SC Velbert hat eine lange Geschichte, deren Ursprung eng mit dem Namensgeber der Sportanlage verbunden ist.
Henry Theodore Böttinger wurde am 10. Juli 1848 im englischen Burton-upon-Trent geboren und war in der deutschen Chemieindustrie tätig. Zudem machte Böttinger als Verbandsvertreter und nationalliberaler Politiker auf sich aufmerksam. Nach seinem Studium in Freiburg und Würzburg heiratete Böttinger 1878 Adele Bayer, die jüngste Tochter des großen Friedrich Bayer.
Ehrenbürger von Mettmann und Velbert
Als Vorstandsmitglied der Farbenfabriken vormals Friedrich Bayer und Co. formte er zusammen mit Carl Rumpff, Friedrich Bayer jun., Friedrich Weskott und Carl Duisberg den heutigen Weltkonzern. Böttinger war in zahlreichen Gremien im Interesse der Wirtschaft tätig. So war er unter anderem Mitglied in der Handelskammer Elberfeld und des Führungsgremiums des Deutschen Handelstages.
Politisch gehörte Böttinger der nationalliberalen Partei an. Von 1889 bis 1909 war er Mitglied im preußischen Abgeordnetenhaus als gewählter Vertreter seines Wahlkreises Mettmann. 1907 erfolgte seine Nobilitierung. Zwischen 1909 und 1918 gehörte er dann dem preußischen Herrenhaus an.
Henry Theodore von Böttinger wurde zum Ehrenbürger von Cronenberg, Mettmann, Velbert und Wülfrath ernannt. Zum 100. Geburtstag Velberts im Jahr 1908 schenkte der vermögende Industrielle der Stadt neben Gemälde von Kaiser Wilhelm II. auch 10 000 Mark „zur Anlegung eines Spielplatzes“, auf dem heute der Club spielt.