Bei der Tafel an der Rheinlandstraße holten sich Bedürftige Päckchen zum Fest ab. Diese hatten Spender mit Leckereien und Geschenken gefüllt.

. Wie ein großer Gabentisch: So wirkt am Donnerstag die Tafel an der Rheinlandstraße. Denn auf den Tischen dort stapeln sich liebevoll verpackte Kartons und Tüten voll mit Leckereien und kleinen Präsenten.

Gleich 204 Pakete mit Lebensmitteln für ein festliches Weihnachtsmahl gaben Bürger bei der Hilfseinrichtung ab. Die Bedürftigen holen dann die „Wundertüten“ ab, wie sie Tanja Högström von der Tafel für Niederberg bezeichnet.

Spender haben sich viele Gedanken gemacht

Dabei gibt es sowohl kleinere als auch größere Pakete entweder für Einzelpersonen oder für Familien. Und die Spender machen sich auch viele Gedanken, was kulinarisch zum Fest dazugehört – wobei allerdings aufgrund der Haltbarkeit bis Weihnachten keine frischen Produkte eingepackt werden sollten.

Doch ein Blick in eines der üppigen Pakete zeigt: Auch so ist etwas Leckeres auf dem Teller garantiert. Beispielsweise fertige Rinderrouladen, Nudeln, Knödel oder auch eine Edelsalami.

Auch ein Gutschein für einen Fleischer war dabei

Und über einen kleinen Umweg gibt es sogar doch etwas Frisches: „Hier ist noch ein Gutschein für einen Fleischer“, sagt Tanja Hög­ström. „Manche Leute habe sogar an den Tag nach Weihnachten gedacht und etwa aufbackbare Croissants beigelegt. Andere haben Backzutaten eingepackt, damit zum Beispiel ein weihnachtlicher Kuchen gemacht werden kann.“

In anderen Paketen und Tüten finden sich zudem Geschenke für Kinder, wie ein Puzzle. „Es wurden auch Kleidungsstücke wie ein Schal eingepackt. Viele Leute haben daneben noch eine persönliche Karte geschrieben. Das sind Sachen, worüber sich die Bedürftigen auch besonders freuen“, schildert Tanja Högström weiter.

Keiner geht ohne ein Päckchen wieder nach Hause

Das sieht man dann auch bei den Personen, die die Pakete und Tüten abholen. Schon fast ein wenig schüchtern betritt eine Rentnerin die Räume der Tafel. Als sie die vielen Gaben sieht, ist ihr die Rührung ins Gesicht geschrieben. „Das ist so schön hier. Die Leute haben sich so viel Mühe gemacht, ich freue mich“, sagt sie.

Es kommen auch immer wieder Bedürftige, um sich ein Päckchen auszusuchen. Doch Sorge, dass es nicht für alle reicht, hat Tanja Högström nicht: „Wir haben für alle sechs Standorte der Tafel für Niederberg insgesamt 300 weitere Pakete aus Spendengeldern gepackt. Zur Not holen wir schnell Nachschub, hier geht niemand ohne etwas nach Hause.“

Die Tafel ist immer mittwochs von 12.30 bis 14.30 Uhr geöffnet

Um an die Weihnachtstüte zu kommen, müssen die Empfänger auch nicht bei der Tafel registriert sein. „Es reicht die Vorlage des Sozial-, Renten- oder Asylbescheids“, erklärt Tanja Högström. Sie weist zudem darauf hin, dass Bedürftige aber auch Anspruch hätten auf eine Unterstützung durch die Tafel, die mittwochs von 12.30 bis 14.30 Uhr Lebensmittel ausgibt.

>>DIE KLASSE 7d DER GESAMTSCHULE HALF

  • Viele „Nachwuchshelfer“, nämlich die Klasse 7d der Gesamtschule, packten am Donnerstag mit an, als die Bedürftigen ihre Weihnachtstüten bei der Tafel abholten. Denn anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Schule hatten sich die Schüler 25 gute Taten ausgedacht – und die 29 Kinder der 7d hätten sich für eine Mithilfe bei der Tafel entschieden, wie Evi, Ayleen, Abdel, Ayman und Achraf erklärten.
  • Die Schüler teilten sich die Aufgaben bei der Tafel im Schichtdienst, jeder machte mit. Und: „Jeder von uns hat auch eine eigene Tüte gepackt, so dass wir 29 Tüten hierher gebracht haben“, so die Schüler weiter. Sie halfen dann beim Aussuchen der Päckchen und zeigten den Bedürftigen – zusammen mit den ehrenamtlichen Helfern der Tafel – wo sie was finden konnten.