Nierenhof. . 450 Zuschauer feiern die Premiere des Weihnachtsmusicals der Kirchengemeinde Nierenhof mit tosendem Applaus. Drei Aufführungen folgen noch.

Einen Himmel auf Erden bereiteten rund 100 Kinder und Jugendliche aus Nierenhof und Umgebung ihren etwa 450 Zuhörern am 2. Advent in der Mehrzweckhalle der Evangelischen Kirchengemeinde Nierenhof. Und schließlich heißt es ja auch „Himmel auf Erden“, das diesjährige Weihnachtsmusical, das die jungen Akteure ihrem Publikum unter der Leitung von Corinna Kühne und Claudia Scheuermann präsentierten. Wobei der Himmel auf Erden an diesem Sonntagnachmittag mit viel Schnee dafür sorgte, dass manche der kleinen Mitwirkenden und sicher auch der eine oder andere potenzielle Zuschauer den Weg ins Nierenhofer Gemeindezentrum gar nicht schaffte.

„Wir hatten ganz schön zu improvisieren“, berichtet Claudia Scheuermann. „Aber vor allem die kleinen Mitwirkenden haben voll mitgemacht.“ Und auch Corinna Kühne war voll des Lobes über die tolle Leistung des Ensembles: „Ich ganz begeistert, wie gut alles geklappt hat.“

Ein Lichttechniker kam sogar aus LA eingeflogen

Dass alles so gut gelaufen sei, habe natürlich aber auch mit den vielen „unsichtbaren“ Teilnehmern zu tun. Ein Techniker für die Lichteffekte habe extra einen Abstecher aus Los Angeles nach Nierenhof geschafft, um die Premiere mitzugestalten. „Jetzt ist er aber schon wieder weitergeflogen,“ berichtete Claudia Scheuermann.

Beeindruckend auch der Chor aus Kindern und Jugendlichen, der die Musicalhandlung mit seinem Live-Gesang begleitete.
Beeindruckend auch der Chor aus Kindern und Jugendlichen, der die Musicalhandlung mit seinem Live-Gesang begleitete. © Ulrich Bangert

Vor allem die interessante Übersetzung der Weihnachtsgeschichte in die in die Gegenwart und Sprachbilder von heute brachten den Zuhörern das Geschehen nahe. Da war die Suche nach einer „Bleibe in der Herberge“ als Suche nach einem Zimmer bei Wohnungsmaklern in aller Herzlosigkeit von heute dargestellt. Oder die Interesselosigkeit der „Offiziellen“, der römischen Torwächter, gegenüber den Hilfesuchenden. Und schließlich die Überraschung der Hirten auf dem Feld, als sie die Weihnachtsbotschaft erfahren.

Live-Musik und ein fast hundertkiöpfiger Kinderchor

Zwei Aufführungen sind noch für jedermann frei

Nach der Premiere führt das Ensemble das Stück „Himmel auf Erden“ noch dreimal auf.

Die Aufführung am 15. Dezember, ist Senioren vorbehalten (Platzkarten im Gemeindebüro).

Besucht werden können die Aufführungen am 16. Dezember, 15.30 Uhr, und die an Heiligabend (24. Dezember), 14 Uhr.

Einen wichtigen Teil des Bühnenbildes macht die Gestaltung aus. Über die ganze Breite der Mehrzweckhalle zieht sich die Präsentation: Links sind die Instrumentalmusiker angeordnet, rechts steht der fast hundertköpfige Kinderchor, und in der Mitte spielt das Geschehen, das verfremdet ist und doch schnell von jedem Zuschauer im Saal wiedererkannt wird.

Nur wenige Plätze blieben leer – was zweifellos am chaotischen Wetter lag. Die Zuschauer aber, die es zur Aufführung geschafft hatten, waren begeistert.
Nur wenige Plätze blieben leer – was zweifellos am chaotischen Wetter lag. Die Zuschauer aber, die es zur Aufführung geschafft hatten, waren begeistert. © Ulrich Bangert

Hier stehen Anna Juliana Varivoda als Maria und als Tim-Ole Mühlhaus als Josef im Mittelpunkt des Geschehens. Eingekleidet durch zeitlose Kostüme bewegen sie sich durch das Geschehen, unterstützt von einer sensibel austarierten Musik. Sie vermittelt die Übergänge zwischen Posaunen- und Trompetenklängen der Weihnachtszeit und den Rockrhythmen gegenwärtiger Hitparaden.

Eine tolle, beeindruckend aufwendige musikalische Inszenierung der Weihnachtsgeschichte, für die sich das Publikum mit stehendem Applaus bedankte.