Velbert-Mitte. . WAZ-Leser klagen über „Kahlschlag“ an der A 44 und A 535. Doch für den Grünschnitt gibt es gute Gründe, heißt es vom Landesbetrieb Straßen NRW.

  • Entlang der Autobahnen A 44 und A 535 hat der Landesbetrieb Straßen NRW viele Bäume gefällt
  • Gründe dafür gibt es mehrere: Bäume stellen gefährliche Hindernisse dar und schränken Sicht ein
  • Nun sollen die Grünflächen „verstrauchen“, heißt es von Straßen NRW

Rund um die Auffahrten am Autobahndreieck Velbert-Nord und Velbert-Mitte ist es luftig geworden: Der Landesbetrieb Straßen NRW hat dort Bäume gefällt. „Furchtbar“ sehe das aus, melden sich WAZ-Leser auf Facebook zu Wort.

„Ja, wir haben dort Gehölzpflege betrieben“, bestätigt Norbert Cleve von der Autobahnniederlassung Krefeld, zuständig für den Velberter Bereich. „Und gerade wenn man längere Zeit nichts gemacht hat, sieht das natürlich heftig aus.“ Für den Rückschnitt der Bäume gebe es aber mehrere gute Gründe, führt Cleve weiter aus.

Zum einen müssten die so genannten Lichtraumprofile frei gehalten werden. „Es reicht oft nicht aus, mit Sägen am Profil lang zu gehen. Da müssen dann auch mal Bäume weg, vor allem die, die nah an der Fahrbahn stehen.“ Denn die dürften schließlich nicht auf die Fahrspuren der Autobahn fallen. Doch wenn diese Bäume weg seien, ergebe sich gleich ein anderes Problem, erläutert Norbert Cleve: „Wenn die äußeren Bäume weg sind, bleiben so genannte Stangenbäume übrig.“ Sprich: Bäume, die lediglich eine kleine Krone haben, sonst aber keine Äste oder Zweige aufweisen. Und auch anders verwurzelt sind. „Diese Stangenbäume sind es nicht gewohnt, Wind abzubekommen“, so Cleve. Also müsse auch hier ausgedünnt werden.

Ein weiterer Grund für die Fällarbeiten: „Fahrer auf der Autobahn müssen sehen können, was von einer Auffahrt kommt, und umgekehrt müssen auffahrende Verkehrsteilnehmer sehen, was auf der Autobahn los ist“, so Cleve. Bäume behinderten da oft die Sicht.

Bäume sind massive Hindernisse

Und dann sei da noch das Thema Sicherheit, sollte es einen Unfall geben. „Bäume sind massive Hindernisse, die bei Unfällen Schlimmes anrichten können.“ Besser sei es, wenn die Grünflächen neben der Autobahn „verstrauchen“, wie es Nobert Cleve bezeichnet: „Sträucher sind bei Unfällen harmloser als Bäume“, sagt er. „Und wir können das Wachstum besser im Griff halten.“

Wer weitere Informationen zum Grünschnitt von Straßen NRW haben möchte, kann im Internet nachschauen: Auf www.strassen.nrw.de/presse gibt es sogar ein Video. Der Landesbetrieb ist demnach entlang der Autobahnen und Landesstraßen in Nordrhein-Westfalen für rund 30 000 Hektar Grün zuständig – rund die Hälfte davon sind Bäume. Die Gehölzpflege findet in der Regel in den Wintermonaten statt – wenn die Natur ihre Vegetationspause einlegt. Und, so heißt es im Video: „Die Natur erholt sich erstaunlich schnell – und zwar nicht trotz, sondern wegen der Gehölzpflege.“