Neviges. . Der Kirchenchöre beider Konfessionen singen gemeinsam beim „Musikalischen Gottesdienst zur Reformation“ in der Stadtkirche.

Sie freuen sich beide auf den mächtigen Klang, auf richtig viel Tenöre und Soprane. Darauf, bei den Stimmen aus dem Vollen schöpfen zu können. Dr. Jürgen Marckwort, Sprecher des evangelischen Kirchenchores und Ursula Klose, Chorleiterin des katholischen Pfarrcäcilienchores, können beide den 31. Oktober kaum erwarten: Bei einem „Musikalischen Gottesdienst zur Reformation“ treten sie als ein großer Chor in der evangelischen Stadtkirche auf.

In der Stadtkirche ist am Reformationstag der gemeinsame „Muskalische Gottesdienst“ beider Chöre.
In der Stadtkirche ist am Reformationstag der gemeinsame „Muskalische Gottesdienst“ beider Chöre. © Uwe Möller

Das besondere Konzert beginnt um 10.15 Uhr und ist an jenem Tag der einzige Beitrag der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde zum Lutherjahr direkt hier in Neviges. Laufen alle anderen Feierlichkeiten, an denen sich die Gemeinde beteiligt, doch den ganzen Tag über im benachbarten Dönberg in Wuppertal. Chorsprecher Dr. Jürgen Markwort freut sich nicht nur auf das Konzert. Sondern auch darüber, wie es zustande kam: „Die Initiative ging vom Pfarrcäcilienchor aus. Die haben das besprochen und von sich aus angeboten, mit uns an diesem besonderen Tag zu singen.“

Einlader ist zwar die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde, doch das ganze Programm am Reformationstag gestalten die Sängerinnen und Sänger gemeinsam in einem großen Chor. „Herrlich, praktizierte Ökumene von unten. Das hat ja bei uns seit mittlerweile 46 Jahren gute Tradition.“

Die Begeisterung und Vorfreude auf diesen besonderen Tag merkt man Kirchenmusikerin Ursula Klose, die mit großem Engagement bei der katholischen Kirchengemeinde Maria Königin des Friedens den Pfarrcäcilienchor leitet, schon am Telefon an. „Das war mir eine Herzensangelegenheit. Ich hab schon letztes Jahr gesagt: Klar, da machen wir mit.“ Auch Ursula Klose betont das gute Miteinander, die Hilfsbereitschaft, die beide Chöre immer wieder gezeigt hätten: „Gab es mal eine Vakanz bei den Chorleitern, da war ganz selbstverständlich der eine für den anderen da.“ Und der Reformationstag, der sei doch „ein toller Anlass, mal wieder richtig zusammen zu feiern“.

Bei aller Vorfreude musste natürlich ernsthaft geprobt werden. „Das ist schon eine Herausforderung, man hat eben mehr Leute. Aber so schön, die Evangelen haben gute Tenöre, wir dafür mehr Sopran.“

Der musikalische Gottesdienst ist bereits die sechste ökumenische Veranstaltung im Lutherjahr. Wer am 31. Oktober um 10.15 Uhr Zeit hat, kann sich auf ein anspruchsvolles Programm freuen: Neben zwei Chorsätzen von Johann Sebastian Bach werden Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und John Rutter durch das Gotteshaus schallen. Kraftvoll, dynamisch, voller Freude.