Velbert-Mitte. . Am Montag startete in Velbert die Woche „Sicher ist sicherer“ der Polizei. Dabei wurde gezeigt, wie Einbrüche recht leicht zu verhindern sind.

  • Am Montag ist im Velberter Forum die Präventionswoche „Sicher ist sicherer“ der Polizei gestartet
  • Dabei wurde unter anderem gezeigt, wie leicht ein Einbruch gehen kann und wie man ihn verhindert
  • Besonders eignen sich Pilzzapfen zur Einbruchsprävention, die Polizei berät diese Woche auch mobil

Sollte der Mettmanner Kreisdirektor Martin Maria Richter jemals eine neue Karriere ins Auge fassen, dann hätte er – ohne ehranrüchig klingen zu wollen – wohl gute Chancen als Einbrecher. Denn zur Auftaktveranstaltung der Einbruchs-Präventionswoche ‘Riegel vor! Sicher ist sicherer’ der Polizei hebelte Richter am Montag im Forum ein Fenster binnen Sekunden mit einem Schraubenzieher auf.

Handwerksbetriebe führten ihre Sicherungstechnik vor

Nun war der Kreisdirektor aber natürlich vornehmlich nicht gekommen, um zu zeigen, wie ein Einbruch funktioniert – vielmehr wollte er vor allem darauf hinweisen, wie man Einbrüche mit einfachen Mitteln verhindern kann. Denn: „Gerade zu Beginn der dunklen Jahreszeit sollte es das Augenmerk sein, etwas zum eigenen Schutz zu tun. Wir möchten allen ins Gebetbuch schreiben, sich beraten zu lassen, wie man das Haus sichert.“

Die Pilzzapfen greifen beim Schließen des Fensters in Metallstücke im Rahmen und verankern so Rahmen und Seitenteile.
Die Pilzzapfen greifen beim Schließen des Fensters in Metallstücke im Rahmen und verankern so Rahmen und Seitenteile. © Uwe Möller

Und das geht relativ leicht, wie auch die Mitarbeiter der Handwerksbetriebe ausführten, die von der Polizei gestern zum Auftakt der Präventionswoche eingeladen worden waren. So führte Björn Gärtner von der Tischlerei Guido Häger aus: „Wenn das Fenster nur mit den herkömmlichen Rollzapfen gesichert ist, kann man es zum Beispiel mit einem Schraubendreher auseinanderdehnen“ – eben so, wie es auch der Kreisdirektor mühelos gemacht hatte. Doch: „Mit eingebauten Pilzzapfen geht das nicht“, schildert Gärtner weiter.

Diese Woche berät die Polizei im Kreis auch mobil

Grund sei, dass die Zapfen gleich an mehreren Stellen in den Fensterkanten montiert seien. Beim Schließen würden sie dann in Metallstücke greifen, die in dem Fensterrahmen eingebaut seien. Diese feste Verankerung von Rahmen und Seitenteilen verhindere, dass die Fenster aufgehebelt werden könnten. Wie viel dieser Schutz kostet, rechnet Geschäftsinhaber Guido Häger vor: „Pro Fenster werden rund 300 Euro inklusive Einbau fällig.“

Ähnlich einbruchssicher werden auch Türen gemacht, wie Jürgen Sondermann von der Firma Sondermann Sicherheitstechnik erläutert: So würden diese mit einer Art Pilzzapfen an drei Stellen gesichert. Die Kosten pro Tür lägen bei 495 Euro.

Im Verdachtsfall sollte man immer den Notruf 110 wählen

Auch Türen müssen gesichert werden, um einem Einbruch vorzubeugen.
Auch Türen müssen gesichert werden, um einem Einbruch vorzubeugen. © Robert Schlesinger

Das ist für den Kreisdirektor auch gut angelegtes Geld: „Denn fast jeder zweite Einbruchsversuch scheitert mittlerweile wegen der besseren Sicherung“, sagte Richter. Er ruft zudem alle auf, einen wachen Blick in die Nachbarschaft zu haben und im Verdachtsfall immer die Notrufnummer 110 zu wählen.

Präventionskonzept gibt es schon seit 2011 in NRW

Die landesweite Präventionskonzept ‘Riegel vor! Sicher ist sicherer’ gibt es seit 2011 in NRW. Diese Woche wird die Polizei dafür auch im gesamten Kreis mit Infoständen zur Beratung unterwegs sein – nach dem Auftakt gestern in Velbert unter anderen am Freitag, 13. Oktober, von 10 bis 12 Uhr auf dem Rathausplatz in Heiligenhaus.

Zudem steht die Beratungsstelle der Kreispolizei in Hilden, Kirchhofstraße 31, den Bürgern dienstags von 9 bis 12 Uhr, donnerstags von 13 bis 18 sowie an jedem zweiten Samstag im Monat (9 bis 12 Uhr) offen. Dort werden auch Fördermöglichkeiten zur Sicherung des Hauses aufgezeigt. Informationen und Terminvereinbarung unter (02104) 982-7777.