Heiligenghaus. . Nach dem WAZ-Bericht meldeten sich viele Heiligenhauser Leser und schilderten ihre Erfahrungen mit dem öffentlichen Nahverkehr. Stadt macht Druck

  • In den Stoßzeiten halten die vollen Busse nicht an jeder Haltestelle im Stadtgebiet
  • Viele Nahverkehrskunden sind sauer, weil sie morgens oft nicht wegkommen
  • Rheinbahn erklärt, bei ihr seien erst zwei Beschwerden angekommen

Bustüren, die sich nicht öffnen und Busse, die an Haltestellen vorbeifahren – das passiert in Heiligenhaus in den letzten Wochen leider öfter. Nach der WAZ-Berichterstattung meldeten sich viele Leser online und telefonisch, die die gleichen Probleme haben. Deswegen haben wir erneut bei der Rheinbahn nachgehört und mit Betroffenen gesprochen.

„Das ist eine Unverschämtheit sondergleichen“, empört sich Margit Vollmer über die aktuelle Situation. In der vorletzten Woche habe sie der Bus der Linie 770 fünfmal an der Bushaltestelle Unterilp stehen lassen und sei ohne Halt vorbeigefahren. „Ich muss zur Arbeit nach Velbert und bin aufgrund dieses Verhaltens mehrmals zu spät gekommen.“ Da sie auf Gehhilfen angewiesen ist, könne sie auch nicht zu einer anderen Haltestelle laufen, wo vielleicht mehr Busse führen und ein Einsatzbus der 770 sei auch nicht gefahren.

Stadt möchte eine schnelle Lösung

Auch der Stadt Heiligenhaus sei die Lösung dieses Problems ein Anliegen, betont Michael Krahl vom Tiefbauamt. „Der Kreis Mettmann ist Aufgabenträger im Bereich ÖPNV, denn die Städte bezahlen jeden gefahrenen Buskilometer. Die Zuständigen haben bei der Rheinbahn eine Stellungnahme angefordert.“

Dass Schüler mit dem Bus zur Schule fahren, hält Krahl für genau den richtigen Ansatz, „denn wir wollen ja, dass das „Taxi Mama“ so wenig wie möglich zum Einsatz kommt und die Kinder zu Fuß gehen, mit dem Rad oder Bus fahren. Deswegen muss so schnell wie möglich der Fehler behoben werden, es muss auch geprüft werden, ob die Kommunikation zwischen den Schulen und der Rheinbahn klappt.“ Dass zu der Spitzenstunde zwischen sieben und acht Uhr im Bus nicht für jeden ein Sitzplatz im Bus möglich sei, müssen man einkalkulieren.

Kaum enttäuschte Kunden haben sich gemeldet

Bei der Rheinbahn haben sich offensichtlich aber noch nicht viele enttäuschte Kunden zurückgemeldet. „Ich habe die Rückmeldung bekommen, dass bis jetzt erst zwei Emails zu diesem Thema eingegangen sind“, berichtet Eckhard Lander, Pressesprecher der Rheinbahn. „Die Antworten werden in dieser Woche rausgeschickt.“ Um die aktuelle Lage des morgendlichen Busverkehrs aber noch einmal zu überprüfen, werde der Verkehrsdienst erneut nach Heiligenhaus kommen „und sich die Situation vor Ort angucken.“ Auch daraufhin, ob es Probleme beim Durchrücken im Bus gebe und die Schüler ihre Rucksäcke abnähmen, um Platz zu schaffen.

Verkehrsausschuss greift das Thema auf

Und auch im nächsten Verkehrsausschuss am Dienstag wird das Thema „Bus“ noch einmal aufgegriffen werden: Die CDU hat bereits Kontakt zu Jürgen Kaufmann auf dem Fachbereich Straßenbau aufgenommen. Wer noch Beschwerden an die Rheinbahn richten möchte, kann dies unter kundendialog@rheinbahn.de tun.