. Neuer Helios-Chefarzt in der Altersmedizin legt großen Wert auf Vernetzung der Abteilung. Interdisziplinäres Arbeiten für bestmögliche Behandlung.
- Neuer Chefarzt in der Altersmedizin legt großen Wert auf Vernetzung der Abteilung
- Im Idealfall wird schon bei der Aufnahme erkannt, welche Folgeprobleme auftreten können
- Augenmerk richtet sich auch auf das seelische Leid sowohl der Patienten als auch der Angehörigen
Dr. Alexander Klink hat im ersten Schritt eine Altersmedizin etabliert und im zweiten das Konzept einer Alterstraumatologie entwickelt und eingeführt, das mit einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit mit der Unfallchirurgie einhergeht. Das liegt jetzt bereits eine ganze Weile zurück, war noch zu Zeiten, als sich das Klinikum Niederberg in kommunaler Hand befand. Helios setzt das Ganze nun fort und macht sich an die Ausweitung auf alle Disziplinen im Haus.
Gezielt und umfassend betreuen
Im Idealfall werde ein Mensch, der gezielt und umfassend geriatrisch betreut werden müsse, schon in der Notaufnahme als ein solcher erkannt, sagt Dr. Martin Glasneck.
So könne man zum Beispiel bei einer Hüft-OP prinzipiell absehbare Folgeprobleme antizipieren und schon vom Aufnahme-Zeitpunkt an schauen, wo der Weg hingehen müsse. Oder etwa einen Schlaganfall-Patienten nach nur wenigen Tagen in die Frühgeriatrie überleiten.
Vernetzung und Kooperation
Glasneck arbeitet seit Monatsbeginn als neuer Chefarzt in der Klinik für Akutgeriatrie und Frührehabilitation. Zuvor war der 53-jährige Facharzt – u. a. für Innere Medizin und Geriatrie – im Sana-Krankenhaus in Radevormwald. Er setzt ganz stark auf enge Vernetzung und Kooperation.
Die Krankenhäuser geriatrisieren
„Wir müssen davon wegkommen, stur in Schubladen zu denken, und wir müssen dahin kommen, dass wir Krankenhäuser geriatrisieren“, findet der neue Chef.
Kein Futterneid und keine Eitelkeiten
Die Behandlung müsse vor allem nachhaltig sein, betont Dr. Niklas Cruse und hebt die Bedeutung des neu eingeführten Case Managements hervor. Eine solch intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit funktioniere natürlich nur, wenn es weder Futterneid noch Eitelkeiten gebe, so der Geschäftsführer auf Nachfrage. Aber keiner im Team habe das Gefühl, dass er etwas abgebe. Vielmehr seien alle Abteilungen froh, dass jetzt ein Geriater die Zügel in die Hand nehme.
60 Betten sind genehmigt
Das Helios Klinikum hat seit vergangenem Herbst die offizielle Genehmigung für 60 geriatrische Betten. „Wir schaffen noch im Altbau die Strukturen“, so Cruse. Das erweiterte Konzept solle ab Januar starten. Sie sei ohnehin ein große Abteilung, ergänzt der stv. ärztliche Direktor Markus Bruckner. Im Neubau werde die Geriatrie dann eine eigene Etage bekommen mit allen notwendigen Therapieeinrichtungen. Das bürge für kurze Wege. Und Martin Glasneck könne jetzt noch in Feinheiten der Neubauplanung eingreifen.
Eigenständigkeit der Menschen erhalten
Ziel seiner Abteilung sei es, die Eigenständigkeit der Menschen aufrechtzuerhalten und so zu verhindern, dass sie eine Heimbetreuung brauchen. Im Krankenhaus gebe es auch Frührehabilitation für Patienten, die noch nicht fit genug für eine Reha seien. Ein besonderes Augenmerk gelte darüber hinaus dem seelischen Leid von Patienten und Angehörigen, die durch die Krankheit, Behinderung und nach Verlusten oft in seelische Bedrängnis gerieten.
Lob für den Wegbereiter
Alexander Klink widmet sich jetzt nach sechs Jahren in Velbert laut Helios „auf eigenen Wunsch neuen Aufgaben“. Er habe den Weg bereitet, habe wirklich gut gearbeitet und auch für einen guten Ruf gesorgt, attestiert ihm Niklas Cruse.